18 Prozent weniger Deutschland spart Gas

Es sieht gut aus in Deutschlands Gasspeichern: Gewerbe und Privatverbraucher sind in der vergangenen Woche mit deutlich weniger Gas ausgekommen als in den Referenzjahren.
Gaszähler: Laufe lieber langsam

Gaszähler: Laufe lieber langsam

Foto: Christoph Hardt / Future Image / IMAGO

Deutschland spart weiter Gas. In der vergangenen Woche lag der Gasverbrauch 18,2 Prozent unter dem durchschnittlichen Verbrauch der Jahre 2018 bis 2021. Das berichtet die Bundesnetzagentur. Dabei dürften auch die etwas höheren Durchschnittstemperaturen geholfen haben: Sie lagen 1,1 Grad über dem Durchschnitt der vier Referenzjahre.

Die Industrie verbrauchte 20 Prozent, Haushalte und Gewerbe 16 Prozent weniger. Behördenpräsident Klaus Müller bezeichnete den Rückgang als »relevant«. »Jede Einsparung schont den Geldbeutel, hilft dem Klima und unterstützt die Gasspeicherbefüllung für den Winter 23/24«, kommentierte er die neuesten Zahlen in einem Tweet. Im Januar hatte er noch zu geringe Sparerfolge beklagt.

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Die Füllstände der deutschen Gasspeicher nehmen derzeit – wie im Winter üblich – weiter ab. Am Mittwochmorgen lag der Gesamtfüllstand nach vorläufigen Daten bei 69,5 Prozent. Das waren knapp 0,6 Prozentpunkte weniger als am Vortag, wie aus Daten des europäischen Gasspeicherverbandes GIE hervorging. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor lag der Füllstand bei 28,6 Prozent.

Der größte deutsche Speicher im niedersächsischen Rehden verzeichnete am Dienstag einen Füllstand von 84,6 Prozent. EU-weit lag der Füllstand bei rund 61,1 Prozent. Das waren 0,5 Prozentpunkte weniger als am Vortag.

Die Speicher gleichen Schwankungen beim Gasverbrauch aus und bilden damit ein Puffersystem für den Markt. Am Morgen des 14. November war ein Füllstand von 100 Prozent verzeichnet worden. Zu beachten ist, dass neben der Gasentnahme aus den Speichern weiter dauerhaft Gas durch Pipeline-Importe nach Deutschland fließt. Am Dienstag erhielt Deutschland laut Bundesnetzagentur Erdgas aus Norwegen, den Niederlanden, Belgien und Frankreich. Gas fließt mittlerweile auch über neue LNG-Terminals an den deutschen Küsten in das deutsche Fernleitungsnetz.

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Illustrationen: Noa Gunter / DER SPIEGEL

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Die deutschen Erdgasspeicher waren am 1. Februar mit 78,6 Prozent Füllstand fast doppelt so voll wie vom Energiewirtschaftsgesetz zu diesem Stichtag vorgeschrieben. Insofern rechnet kein Beobachter mehr mit einem Gasmangel im laufenden Winter. Trotzdem drängt Netzagenturchef Müller weiter auf Einsparungen, da es voraussichtlich ein Kraftakt werden könnte, die Speicher für den nächsten Winter gut zu füllen.

Es besteht außerdem die Sorge, dass der Verbrauch in naher Zukunft wieder ansteigen könnte. So warnte Ende Januar die Wirtschaftsweise Veronika Grimm vor Gasknappheit. Es sei »gut vorstellbar«, dass wegen der gesunkenen Großhandelspreise vor allem die Industrie wieder deutlich mehr Gas verbrauche – und »das wäre mit Gefahren verbunden in der aktuellen Situation«, sagte Grimm der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Bis zum kommenden Winter muss es oberste Priorität haben, einen Puffer zu behalten, um auf eine angespanntere Versorgungslage reagieren zu können. Da muss unter Umständen auch die Bundesregierung Anreize setzen, damit weiterhin Gas gespart wird.«

mamk/dpa-AFX
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