»Wie die Autoindustrie« Chipmangel plagt nun auch die Fahrradhersteller

Chipmangel behindert seit Monaten die Produktion der Autoindustrie. Nun erfasst er auch die Zweirad-Branche.
E-Bike-Produktion in Sachsen-Anhalt (Archivbild): Es fehlen Chips für Displays und die Steuerung der Batterieladung

E-Bike-Produktion in Sachsen-Anhalt (Archivbild): Es fehlen Chips für Displays und die Steuerung der Batterieladung

Foto: Jens Wolf/ dpa

Der Chipmangel in der Industrie erfasst nun auch die Fahrradhersteller: Nach Angaben des Zweirad-Industrie-Verbands kommt es zu Verzögerungen der Produktion von Elektrorädern.

»Bei E-Bikes haben wir ein ähnliches Chipproblem wie die Autoindustrie«, sagte Geschäftsführer Burkhard Stork auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. »Es fehlen nicht die Akkus, sondern die Chips für die Steuerung der Batterieladung und für die Displays.« Deswegen gebe es derzeit einen Produktionsrückstau; viele E-Bikes könnten nicht ausgeliefert werden.

Lkw-Fahrermangel verschärft Lieferprobleme

Die Lieferketten in der Fahrradindustrie sind schon seit Beginn der Coronapandemie gestört. »Vor Beginn des Ukrainekriegs ruckelte es, aber es ruckelte sich relativ gut zusammen«, sagte Stork dazu. Dennoch mussten Käufer teils monatelang auf ihr Zweirad warten, auch die Preise zogen bei vielen Modellen drastisch an.

»Wir waren eigentlich davon ausgegangen, dass sich die Lage innerhalb der nächsten 18 Monate wieder normalisiert«, sagte Stork. Doch seit dem russischen Überfall haben sich die Lieferprobleme nach Angaben des Verbandsfunktionärs deutlich verschärft. Das liege unter anderem daran, dass Lkw-Fahrer fehlen.

Zudem werden sehr viele Fahrradteile aus Ost- und Südostasien nach Europa geliefert: nicht nur von asiatischen Herstellern, sondern auch von deutschen Unternehmen, die dort Werke haben. Insbesondere die jüngsten Restriktionen in der Volksrepublik China führen laut Stork zu Lieferkettenproblemen.

»In Ländern mit strikten Coronabeschränkungen wie China, Malaysia, Singapur oder Vietnam standen in den vergangenen zwei Jahren viele Werke zeitweise still, sodass Komponenten und Teile fehlten«, sagte der Verbandsgeschäftsführer. »Die derzeitigen Lockdowns in China führen wieder zu Lieferverzögerungen. Deswegen müssen Produktionspläne kurzfristig geändert werden.«

che/dpa
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