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Haushalt Finanzminister Lindner fährt hohes Defizit ein

Deutschlands Neuverschuldung wird nach SPIEGEL-Informationen 2023 höher ausfallen als erwartet: Laut neuen Berechnungen reißt Finanzminister Christian Lindner damit auch die Defizit-Obergrenze von drei Prozent.
aus DER SPIEGEL 47/2022
Finanzminister Christian Lindner

Finanzminister Christian Lindner

Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa

Deutschland wird im nächsten Jahr nun doch die Defizitobergrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) reißen. Davon geht das Bundesfinanzministerium (BMF) in internen Berechnungen aus. Die Fachleute von Ressortchef Christian Lindner (FDP) erwarten für 2023 ein Defizit von bis zu 3,5 Prozent. Zwar hält der Bund mit einer geplanten Neuverschuldung von 45,6 Milliarden Euro 2023 die Schuldenbremse ein, doch treiben weitere kreditfinanzierte Ausgaben das Defizit. So erhöht der Rückgriff auf die sogenannte Asylrücklage 40,5 Milliarden Euro 2023 die Schuldenauf­nahme. Diese Rücklage besteht nur virtuell, tatsächlich macht Lindner Schuldentilgungen aus früheren Etatüberschuss-Jahren wieder rückgängig.

Aus: DER SPIEGEL 47/2022

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Über Sonderhaushalte, etwa für die Aufrüstung der Bundeswehr oder die Deckelung der Energiepreise, mobilisiert Lindner 2023 noch einmal rund 200 Milliarden Euro über Kredite. Sie zählen bei der Berechnung der Schuldenbremse nicht mit, wohl aber beim Staatsdefizit. Dem Minus beim Bund stehen Überschüsse bei Ländern, Gemeinden und in den Sozialversicherungen gegenüber. Die Schuldenquote, also das Verhältnis der Altkredite gemessen am BIP, wird den BMF-Berechnungen zufolge 2023 auf über 67 Prozent steigen und in den Folgejahren weitgehend stabil bleiben. 2026 soll sie bei rund 66 Prozent liegen und damit immer noch über der Obergrenze von 60 Prozent, die der Stabilitäts- und Wachstumspakt vorgibt. Die Vorgaben hat die EU-Kommission wegen der wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie und des Ukrainekriegs auch für das kommende Jahr noch ausgesetzt.

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