Wegen neuer Corona-Einreiseregeln Fruchthandelsverband warnt vor leeren Regalen

Der Deutsche Fruchthandelsverband befürchtet Lieferengpässe. Weil für Lkw-Fahrer aus Hochrisikoländern strengere Einreiseregeln gelten, könnte das Obst- und Gemüseangebot im Supermarkt bald knapp werden.
Leere Regale (hier in Spanien)

Leere Regale (hier in Spanien)

Foto: Samuel Aranda/ Getty Images

Die Deutschen Obst- und Gemüsehändler warnen vor Versorgungsengpässen. Grund sind die strengeren Kontrollen des Grenzverkehrs aus Hochrisikogebieten. Sie würden es laut dem Deutschen Fruchthandelsverband (DFHV) erschweren, Waren aus den Hauptanbauländern im Süden Europas zu importieren. Die Einreisebedingungen für die Fahrer von Lebensmitteltransporten seien unnötig verschärft worden, so Verbandsgeschäftsführer Andreas Brügger.

Bisher waren Lkw-Fahrer, die grenzüberschreitend Waren wie Obst und Gemüse transportierten, von der digitalen Reiseanmeldung befreit, wenn angemessene Hygieneauflagen und Schutzkonzepte eingehalten wurden. »Jetzt hebt die Bundesregierung für Einreisende aus Hochrisikogebieten oder Gebieten, in denen Virusmutationen aufgetreten sind, diese Befreiung auf«, so Brügger.

Zum Schutz vor der Einschleppung neuer Corona-Fälle hatte die Bundesregierung deutlich mehr Länder zum Risikogebiet hochgestuft – insgesamt 32. Auch Portugal und Spanien werden inzwischen als besonders gefährlich gelistet.

»Spanien ist zurzeit mit einem Anteil von rund 30 Prozent eines der Hauptlieferländer für Obst und Gemüse«, so DFHV-Chef Brügger. Die Fahrer aus den festgelegten Hochrisikogebieten wie Portugal und Spanien müssten seit Sonntag bei Grenzübertritt aber einen negativen PCR-Corona-Test vorlegen, der nicht älter als 72 Stunden sei. In der Praxis sei das kaum machbar.

Gemeinsam mit anderen Verbänden habe man die Bundesregierung frühzeitig hingewiesen auf die möglichen Nachteile der umfassenden Anmelde-, Test- und Nachweispflichten. Laut Brügger »leider ohne Ergebnis«. Man brauche jedoch auch in Corona-Zeiten einen Versorgungskorridor für frisches Obst und Gemüse. »Sonst drohen leere Regale im Handel.«

Der Fruchthandelsverband fordert daher europaweit verbindliche Regelungen und eine Rückkehr zu der sogenannten Green-Lanes-Richtlinie. Diese sieht Grenzübergänge innerhalb der EU mit Sonderfahrspuren vor, die eine schnelle Durchfahrt von Güterfahrzeugen ermöglichen.

löw/dpa
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