Corona-Erholung Marktforscher sagen Rekordwachstum voraus

Mitarbeiter bei VW in Zwickau
Foto:Hendrik Schmidt / DPA
Die Erholung von der Coronakrise läuft auf Hochtouren, das stimmt viele Unternehmen im Euroraum immer zuversichtlicher. Der von dem Dienstleister IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex stieg im Juni auf den höchsten Stand seit 15 Jahren, wie die Marktforscher am Mittwoch in London mitteilten. Gegenüber dem Vormonat erhöhte sich der Indikator um 2,1 Punkte auf 59,2 Zähler. Das ist der höchste Stand seit Juni 2006. Der konjunkturelle Aufschwung gewinne an Breite und weite sich von der Industrie auf die Dienstleister aus, sagte Markit-Chefökonom Chris Williamson.
Der Einkaufsmanagerindex fasst Entwicklungen in der Industrie und im Dienstleistungssektor zusammen. Das Barometer signalisiert ab 50 Punkten Wachstum. Die Daten deuteten auf ein »beeindruckendes« Wirtschaftswachstum im laufenden zweiten Quartal hin – auf das ein noch stärkeres Wachstum im Sommer folgen werde, sagte Williamson. »Die Zuversicht darauf, dass das Leben zunehmend zur Normalität zurückkehrt, hat auch die Geschäftsaussichten auf ein neues Allzeithoch steigen lassen, die Investitionen angekurbelt und Neueinstellungen gefördert«, so Williamson.
Kräftige Erholung auf den Arbeitsmärkten
Zugleich dürfte der Inflationsdruck in den nächsten Monaten weiter steigen, da die Firmen Engpässe bei Rohstoffen und Personal spürten. Zudem wachse die Marktmacht der Firmen, die diese wohl in den kommenden Monaten nutzen dürften, um gegenüber den Verbrauchern höhere Preise durchzusetzen.
Die gute Wirtschaftsentwicklung dürfte auch durchschlagen auf den Arbeitsmarkt: Den fünften Monat in Folge deuten die Daten von IHS Markit auf einen Stellenaufbau in der Eurozone hin. Ein Grund dafür: Viele verarbeitende Betriebe können sich derzeit vor Aufträgen kaum retten. In der Industrie ist das Auftragspolster besonders kräftig gewachsen, es war das höchste Plus, das jemals gemessen wurde, seit die Marktforscher 2002 mit der Erhebung dieses Indikators begonnen haben.