GfK-Studie Shutdown lässt Konsumklima erneut einbrechen

Geschlossene Geschäfte in der Stuttgarter Einkaufsmeile Königstraße
Foto: Marijan Murat / dpaInmitten des im Dezember verhängten harten Shutdowns ist das Konsumklima in Deutschland erneut eingebrochen. Die Nürnberger GfK-Marktforscher prognostizieren in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Konsumklima-Barometer für Februar einen Rückgang um 8,1 auf minus 15,6 Punkte. Schlechter war die Stimmung zuletzt im Juni 2020. »Die Anschaffungsneigung bricht regelrecht zusammen«, heißt es in einer Mitteilung des Nürnberger Konsumforschungsunternehmens GfK auf der Grundlage seiner jüngsten Konsumklimastudie für den Februar 2021.
Dies zeigt sich insbesondere bei der Bereitschaft der Bürger zu größeren Anschaffungen wie etwa Möbeln, Computer oder Autos: Das entsprechende Barometer brach laut GfK im Januar regelrecht ein – und zwar um 36,6 Punkte auf null Zähler. Die kürzlich beschlossene Verlängerung der harten Maßnahmen für den Shutdown ließe zudem die Hoffnungen auf eine zügige Verbesserung der Verbraucherlaune schwinden, sagte der GfK-Experte zu der monatlichen Umfrage unter rund 2000 Konsumentinnen und Konsumenten.
Ähnlich hart getroffen wie im ersten Shutdown im Frühjahr
»Die Schließung von Gastronomie und weiten Teilen des Handels Mitte Dezember 2020 hat die Konsumneigung ähnlich hart getroffen wie beim ersten Lockdown im Frühjahr des vergangenen Jahres«, sagte GfK-Konsumforscher Rolf Bürkl. Damals war das Konsumklima auf einen historischen Tiefpunkt gesunken.
Der von GfK ermittelte Wert für das Konsumklima in Deutschland liegt normalerweise vergleichsweise stabil bei etwa +10. Im Frühjahr 2020 sank er auf unter -20, erholte sich dann über den Sommer auf nahe null und rutschte mit -15,6 nun fast wieder auf den Frühjahrswert ab. Für das aktuelle Konsumklima hatte die GfK im Auftrag der EU-Kommission im Zeitraum vom 7. bis 18. Januar 2021 rund 2000 Verbraucherinterviews geführt.
Schlechte Aussichten
Dem Konsumklima stünden im ersten Quartal dieses Jahres schwierige Zeiten bevor, betonte er. »Für eine nachhaltige Erholung ist es notwendig, dass die Infektionszahlen stärker als bislang zurückgehen, damit die Maßnahmen spürbar gelockert werden können«, sagte Bürkl. »Die für dieses Jahr von vielen erhoffte Erholung wird noch etwas auf sich warten lassen.«
Inzwischen seien der GfK-Erhebung zufolge vier von fünf Bundesbürgerinnen und -bürgern (81 Prozent) der Meinung, dass die Corona-Pandemie für Deutschland eine große oder sehr große Bedrohung darstellt. Das sei der höchste Wert, der seit Beginn der Erhebungen (Mitte April 2020) gemessen worden sei. 54 Prozent seien auch besorgt um ihre eigene wirtschaftliche Zukunft. Das drücke auf die Einkommensaussichten. Denn: Mit der Verlängerung der Shutdown-Maßnahmen steige auch die Furcht vor einer Pleitewelle in den betroffenen Branchen.