Konjunkturhilfe für Gastgewerbe Großbritannien senkt Mehrwertsteuer von 20 auf 5 Prozent

Großbritannien bessert sein Konjunkturpaket nach. Vor allem das Gastgewerbe bekommt Unterstützung. Dazu brauchen Käufer von Immobilien unter 500.000 Pfund keine Steuern mehr zahlen.
Londoner Finanzdistrikt

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Foto: TOLGA AKMEN/ AFP

Nach Kritik am Umfang des ersten Hilfspakets legt die britische Regierung nach - und will die Wirtschaft des Landes mit weiteren Hilfen in Höhe von 30 Milliarden Pfund (33 Milliarden Euro) ankurbeln.

Im Fokus stünden die Bekämpfung von Jugendarbeitslosigkeit und die Sicherung von Arbeitsplätzen, sagte Finanzminister Rishi Sunak. "Die Menschen müssen wissen, dass - obwohl harte Zeiten vor uns liegen - niemand ohne Hoffnung zurückgelassen wird."

Unterstützt werden soll auch die Gastronomie, in der laut Sunak 1,8 Millionen Menschen beschäftigt sind und die von den Schließungen wegen der Coronakrise besonders hart getroffen wurde. Für "Waren und Dienstleistungen des Gastgewerbes" soll die Mehrwertsteuer vorübergehend drastisch gesenkt werden, von 20 auf 5 Prozent. Davon profitieren unter anderem Bars, Restaurants, Hotels, Vergnügungsparks und Zoos. Die Steuersenkung kostet den Staat laut offiziellen Berechnungen rund vier Milliarden Pfund.

Wirtschaft schrumpfte 25 Prozent

Im Kampf gegen wachsende Arbeitslosigkeit sollen Unternehmen mit Geld unterstützt werden, wenn sie junge Menschen zwischen 16 und 24 Jahren einstellen oder ihre beurlaubten Mitarbeiter wieder zurückholen. Dafür stellt die Regierung zwei Milliarden Pfund bereit. Weitere drei Milliarden sollen in Zuschüsse für die energetische Sanierung von Gebäuden gesteckt werden. Außerdem soll die Steuer beim Kauf von Immobilien im Wert von bis zu 500.000 Pfund vorübergehend entfallen.

Großbritannien ist das - gemessen an den Todesfällen - am stärksten von der Coronakrise betroffene Land Europas. Sunak zufolge schrumpfte die britische Wirtschaft infolge der Corona-Pandemie zwischen März und April um 25 Prozent.

beb/dpa
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