Deutlich weniger Beschäftigte als vor der Coronakrise Gastronomie verliert Mitarbeiter

Nach den Lockerungen der Coronaregeln strömen die Gäste wieder in Kneipen und Restaurants. Die haben nun Probleme, die Nachfrage zu bedienen, weil ihnen das Personal fehlt.
Kneipe in Berlin Kreuzberg: Mehr Gäste, weniger Personal

Kneipe in Berlin Kreuzberg: Mehr Gäste, weniger Personal

Foto: Carsten Koall / picture alliance/dpa

Restaurants, Bars und Kneipen beschäftigen trotz besser laufender Geschäfte immer noch deutlich weniger Personal als vor der Coronakrise. 2022 nahm die Zahl der Beschäftigten in der Gastronomie zwar um 12,5 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Sie lag damit aber immer noch um 11,8 Prozent niedriger als 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie. Viele Mitarbeiter sind wegen der Coronakrise aufgrund fehlender Perspektiven wegen wiederholter Schließungen in andere Branchen gewechselt.

Von der Krise besonders betroffen waren Ausschankbetriebe wie Bars und Kneipen: Sie stockten im vergangenen Jahr ihr Personal zwar mehr als ein Drittel (36,2 Prozent) auf. Damit waren es aber immer noch gut ein Fünftel (21,0 Prozent) weniger Beschäftigte als im 2019. »Betriebe, die Essen anboten, konnten ihr Personal im Zuge der Krise besser halten«, fanden die Statistiker heraus. Die Zahl der Beschäftigten in Restaurants, Imbissstuben und Cafés lag um 14,0 Prozent über der von 2021. Im Vergleich zu 2019 verzeichneten sie einen Personalrückgang um 9,5 Prozent. Ein ähnliches Bild gab es bei Caterern und Verpflegungsdienstleistern: Sie zählten rund 5,6 Prozent mehr Mitarbeiter als 2021, aber 11,8 Prozent weniger als 2019.

Vorsichtiger Optimismus

Kurzarbeitende zählten weiterhin als Beschäftigte. Auf dem Tiefpunkt war die Zahl der Beschäftigten in den Wintermonaten des Jahres 2020 sowie im darauffolgenden Frühjahr, als bundesweit coronabedingt viele Einschränkungen galten und Lokale geschlossen bleiben mussten. Die Gastronomie ist ein wichtiger Arbeitgeber: 2021 waren 1,01 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig oder geringfügig entlohnt in der Branche beschäftigt – allerdings etwa ein Siebtel (14,7 Prozent) weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Zurück ging in den beiden Krisenjahren vor allem die Zahl geringfügig entlohnter Beschäftigter – um 23,1 Prozent auf 346.500. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ging um 9,4 Prozent auf 662.400 zurück.

Hoteliers und Restaurantbesitzer blicken inzwischen allerdings wieder optimistischer nach vorn. Die Umsatzverluste in der Branche gehen zurück und die Geschäftserwartungen steigen, wie eine Umfrage des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) zeigt. »Immer mehr Betriebe im Gastgewerbe zeigen sich nach der jahrelangen Durststrecke optimistisch gestimmt«, sagte Dehoga-Präsident Guido Zöllick.

mik/Reuters
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