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Das Comeback des Hans Gerling

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aus DER SPIEGEL 5/1986

Der siebzigjährige Hans Gerling, der nach der Pleite der Herstatt-Bank die Allmacht über seinen Versicherungskonzern verloren hatte, will in seinem Unternehmen wieder allein bestimmen. Deshalb kauft Gerling vom Aussteige-Friedrich Karl Flick die Mehrheit an der Gerling-Versicherungsgruppe zurück, die Flick 1978 erworben hatte. »Im Grundsatz«, so Gerling-Vorstand Herwig Gückelhorn, seien sich Flick und Gerling bereits einig. Es müßten nur noch Details geklärt werden. Dazu gehört die Neubewertung der Gerling-Gruppe, die 1985 Prämien in Höhe von 4,7 Milliarden Mark kassierte. Schwierigkeiten dürften dabei nicht entstehen, denn Gerling hat vorgesorgt. Als Flick bei ihm einstieg, einigten sich die beiden nicht nur über ein Rückkaufsrecht, sondern auch über eine faire Preisformel. Danach ist der Konzern heute rund 850 Millionen Mark wert. Flick bekäme etwa 370 Millionen Mark - fast doppelt soviel, wie er vor acht Jahren gezahlt hat. Nach der Übernahme des Flick-Pakets spätestens Anfang März will sich Gerling mit geeigneten Wettbewerbern im Versicherungsgewerbe verbünden, die als Minderheitsgesellschafter mit ihm gemeinsam gegen die übermächtige Allianz antreten sollen. Mögliche Kooperationspartner Gerlings sind die Aachener und Münchener Versicherungsgruppe und der zum Oetker-Imperium zählende Deutsche Ring.

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