Klimaaktivisten haben einen Bagger auf dem umstrittenen Kohlekraftwerk Datteln 4 besetzt. Laut Polizei sollen 120 Menschen auf das Betriebsgelände gelangt sein. Die Aktivisten selbst sprechen von 150 Demonstranten, sie sollen sich in mehreren Gruppen über das Gelände verteilt haben.
Das 1100-Megawatt-Kraftwerk im Ruhrgebiet soll entgegen der Empfehlung der Kohlekommission im Sommer dieses Jahres ans Netz gehen. Das Argument der Bundesregierung: Durch die Inbetriebnahme würden Treibhausgase eingespart, weil für Datteln 4 im Gegenzug ältere, dreckigere Kraftwerke früher abgeschaltet oder zurückgefahren werden könnten.
OT Kathrin Henneberger, Aktivistin "Ende Gelände"
"Die Zahlen der Bundesregierung wurden schon als falsch überführt. Und selbst wenn ältere Steinkohlekraftwerke für Datteln 4 vom Netz gehen, was noch nicht sicher festgeschrieben ist, wird es zu einem Millionen-Mehr an C02-Tonnen kommen pro Jahr bei Datteln 4. Deswegen ist es jetzt ganz wichtig, dass alle aktiv werden, gemeinsam gegen dieses neue Kohlekraftwerk kämpfen. Denn dieses Kohlekraftwerk wird der letzte Sargnagel sein für unsere Zukunft."
Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort und setzt einen Hubschrauber zur Sondierung der Lage ein.
OT Ramona Höchst, Polizei Recklinghausen
"Wir haben es ja hier mit Straftaten zu tun. Also, da sind diese Personen eben widerrechtlich auf das Gelände eingedrungen- Und wir werden jetzt in Ruhe schauen, wie wir damit umgehen."
Nach eigenen Angaben bereit sich die Polizei bereits darauf vor, dass es in Zukunft zu weiteren Protestaktionen kommen wird.