Bundesweit sind Einschränkungen möglich Bahn überprüft weitere 130.000 Betonschwellen

Im Sommer kam es in Garmisch-Partenkirchen zu einem schweren Zugunglück. Die Folge: eine Schwellen-Inspektion. Das Ergebnis: Materialprobleme an einem Bautyp. Nun sollen Tausende weitere Schwellen untersucht werden.
Umbauzug der Deutschen Bahn, der auf der Zugstrecke bei Garmisch-Partenkirchen gleichzeitig Schwellen und Gleise austauscht

Umbauzug der Deutschen Bahn, der auf der Zugstrecke bei Garmisch-Partenkirchen gleichzeitig Schwellen und Gleise austauscht

Foto: Angelika Warmuth / dpa

Die Bahn weitet die Inspektion Tausender Betonschwellen aus. Bundesweit sollen weitere 130.000 Bauteile überprüft werden, wie der Konzern mitteilte. Fahrgäste müssen sich auf Einschränkungen einstellen, etwa wenn Schwellen ausgetauscht werden.

Bei der Überprüfung von 200.000 Schwellen eines bestimmten Bautyps und Herstellers waren im Sommer »Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit« aufgefallen. Rund 137.000 dieser Schwellen müssen ausgetauscht werden. Bis Ende des Jahres sollen nahezu alle betroffenen Strecken wieder normal befahrbar sein. »Teilweise wird sich der Austausch der Schwellen allerdings bis in das kommende Jahr ziehen«, teilte das Unternehmen mit.

Bei den neu zu untersuchenden Bauteilen handelt es sich um Schwellen anderer Hersteller, bei denen die gleiche Gesteinsart verarbeitet wurde. Sollten die Experten Auffälligkeiten entdecken, werden die entsprechenden Schwellen der Bahn zufolge ausgetauscht. »Bis die betroffenen Schwellen getauscht sind, fahren Züge dann in den entsprechenden Abschnitten langsamer.« Es könne auch zu Sperrungen kommen, teilte der Konzern mit. Die betroffenen Schwellen seien bundesweit verbaut, vorrangig jedoch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Auslöser für die Inspektion im Sommer war ein Unglück in Garmisch-Partenkirchen Anfang Juni, bei dem ein Regionalzug entgleiste. Vier Menschen starben. Bei den dann überprüften Bauteilen handelte es sich laut Bahn um den gleichen Bautyp wie auf dem Streckenabschnitt des verunglückten Zugs. Rückschlüsse auf die Unfallursache in Oberbayern ließen sich aus den Inspektionserkenntnissen nicht ziehen, hieß es im Sommer.

jso/dpa

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