Nachhaltigkeit Deutsche Konzerne stellen Klimaschutz hinten an
Obwohl die Auswirkungen des Klimawandels immer spürbarer werden und 2023 das Lieferkettengesetz in Deutschland in Kraft tritt, hat das Erreichen von Umwelt- und Sozialstandards für hiesige Unternehmen keine große Priorität. Laut einer Befragung von Inverto, einer Tochtergesellschaft der Beratungsgesellschaft BCG, konzentrieren sich 82 Prozent der Firmen derzeit vor allem darauf, akute Probleme zu lösen.

Die Rückkehr der Atomangst
Putin spielt mit der nuklearen Drohung, raunt von möglichen Angriffen auf den Westen, spekuliert über schmutzige Bomben der Ukraine. Vielen Deutschen macht das Angst, sie fühlen sich an die Achtzigerjahre erinnert, an den Ost-West-Konflikt. Damals bildete sich eine starke Friedensbewegung. Wie ist es heute?
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Sie achten auf Versorgungssicherung und Kostenkontrolle. Themen wie Wasserverbrauch oder die CO2-Reduzierung in der Lieferkette würden »stiefmütterlich« behandelt, so die Studienautoren. Fast die Hälfte der befragten Einkäufer und Geschäftsführer habe kein Dekarbonisierungsziel festgelegt, ebenso viele sagen, dass Einkaufs- und Nachhaltigkeitsstrategien ihrer Firmen nicht aufeinander abgestimmt seien.
Eine Mehrheit verlässt sich auf »einfache Nachhaltigkeitsansätze«, etwa Vereinbarungen mit ihren Zulieferern. Der größte Hebel, das zu ändern, liegt wohl beim Gesetzgeber: 40 Prozent der Befragten geben an, »regulatorische Aspekte« trieben einen grünen und sozialen Einkauf besser voran als Finanz- oder Imagefragen.