Tarifstreit Deutsche Post streikt dritten Tag in Folge

Die Post-Beschäftigten fordern unter anderem 15 Prozent mehr Lohn
Foto: Christian Grube / ArcheoPix / IMAGOIm Tarifkonflikt mit der Post setzt die Gewerkschaft Ver.di ihre Warnstreiks fort. Die Beteiligung an den Arbeitsausständen sei ausgesprochen hoch, sagte eine Sprecherin des Ver.di-Bundesverbands am Morgen. Die Stimmung sei gut.
Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten im Bereich Post & Paket Deutschland. Begründet wird die Forderung unter anderem mit der Inflation. 140.000 Postler bekommen Ver.di zufolge ein Monatsentgelt, das bei 2108 bis 3090 Euro brutto liegt. Diese Tarifbeschäftigten seien im besonderen Maße von der hohen Inflation betroffen, da sie einen großen Anteil ihres Nettoeinkommens für Nahrungsmittel und Energie aufbringen müssten, argumentiert die Gewerkschaft.
Die letzte Tariferhöhung im Januar 2022 habe nur zwei Prozent betragen, heißt es von der Gewerkschaft mit Verweis auf die aktuell hohe Inflation. Die Tarifforderungen seien »notwendig, gerecht und machbar«, sagt Ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis.
Bereits in der vergangenen Woche hatte es Arbeitsniederlegungen bei der Post gegeben, die zweite Warnstreikwelle begann am Donnerstag. Nach Angaben von Ver.di hatten am Freitag bundesweit rund 18.000 Beschäftigte an verschiedenen Standorten die Arbeit niedergelegt. Die Post sprach von 13.800 Warnstreikteilnehmern, die auf etwas mehr als ein Drittel der betroffenen Standorte gekommen seien. Bezogen auf den bundesweiten Tagesschnitt blieben jedes sechste Paket und jeder zehnte Brief liegen.
Am 8. Februar sollen die Tarifverhandlungen weitergehen. Dann beabsichtigt die Post ein eigenes Angebot vorzulegen. »Trotz der unterschiedlichen Positionen gehen wir davon aus, dass wir in fairen und zügigen Gesprächen in der nächsten Verhandlungsrunde vorankommen werden«, sagte ein Post-Sprecher.