Alisher Usmanow Behörden streiten Beschlagnahmung der »Dilbar« ab

Millionenjacht »Dilbar«
Foto: BODE / imago images/Hanno BodeDie Hamburger Wirtschaftsbehörde streitet ab, dass die Luxusjacht »Dilbar« beschlagnahmt wurde. Gegenüber dem SPIEGEL sagte eine Sprecherin der Hamburger Behörde für Wirtschaft und Innovation: »Im Hamburger Hafen wurden keine Jachten beschlagnahmt«. Die »Dilbar« liegt derzeit für Reparaturarbeiten in der Hamburger Werft Blohm+Voss.
Zuvor hatte das Magazin »Forbes« unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen aus der Jachtindustrie berichtet, dass deutsche Behörden das Schiff beschlagnahmt hätten. Außerdem seien auf dem Schiff arbeitende Mitarbeiter der Werft Blohm+Voss am Mittwoch nicht auf der Werft erschienen. Auch der SPIEGEL hatte über die Meldung berichtet.
Die »Dilbar« bleibt dennoch in Hamburg
Unabhängig davon, ob die Jacht offiziell beschlagnahmt wurde, ist es unwahrscheinlich, dass sie den Hamburger Hafen verlässt. Der Wirtschaftssenator Michael Westhagemann (parteilos) hatte am Dienstag versprochen, Warentransporte aus dem Hamburger Hafen nach Russland seien wegen der aktuellen Sanktionen nur noch mit Einzelgenehmigungen des Zolls erlaubt. »Sie können davon ausgehen, dass ab jetzt auch keine Jachten mehr rausgehen«, so Westhagemann.
Die »Dilbar« soll Dutzenden übereinstimmenden Medienberichten zufolge dem russischen Miliardär Alisher Usmanow gehören, der wegen seiner Nähe zu Putin auf der Sanktionsliste der Europäischen Union steht. Jedoch sind die Eigentumsverhältnisse der Jacht höchst unklar: Sie ist auf eine Briefkastenfirma auf den Kaimaninseln registriert. Sie liegt derzeit im Hamburger Hafen an einem Dock der Werft Blohm+Voss, die zum Bremer Unternehmen Lürssen gehört. Sprecher des Unternehmens wollten den Vorgang nicht kommentieren.
Der Kaufpreis der Jacht soll bei etwa 600 Millionen Dollar gelegen haben. Das Schiff ist 156 Meter lang und hat unter anderem den größten Swimmingpool, der je auf einer Jacht installiert wurde, sowie zwei Helikopterlandeplätze.