Carl Icahn Staatsanwaltschaft nimmt Trumps Ex-Berater ins Visier

Ex-Trump-Berater Carl Icahn
Foto: CHIP EAST/ REUTERSDie US-Justiz untersucht das Verhalten des milliardenschweren Investors und ehemaligen Beraters von Donald Trump, Carl Icahn. Dabei geht es um Bemühungen Icahns, während seiner Zeit als Berater des US-Präsidenten die Vorgaben für den Anteil des Biokraftstoffs Ethanol in Treibstoffen zu lockern. Das geht aus einer Mitteilung seines Unternehmens Icahn Enterprises an die US-Börsenaufsicht SEC hervor.
Trump hatte seinen langjährigen Unterstützer Icahn zum Sonderberater für Deregulierung gemacht. Mitte August gab Icahn überraschend seinen Rücktritt bekannt. Er begründete dies damals damit, dass der US-Senat mit Neomi Rao inzwischen eine offizielle Regulierungsbeauftragte eingesetzt habe.
Icahns Berufung war von einigen US-Demokraten heftig kritisiert worden, weil sie die Gefahr eines Interessenkonflikts des Investors bei seiner Beratertätigkeit sahen. Kritiker warfen Carl Icahn vor, sein Vorschlag zur Lockerungen der Biosprit-Vorgaben habe insbesondere seinem Raffinerie-Konzern CVR Energy genützt.
Der Bundesstaatsanwalt von Manhattan, Joon Kim, verlangte nach Angaben der SEC nun von Icahn Enterprises Informationen über die Treibstoff-Regulierung und Icahns Einfluss darauf als Trumps Berater. Icahn Enterprises sagte der Justiz seine Zusammenarbeit zu und hob hervor, dass der Staatsanwalt keine Beschwerde oder Anklage gegen Icahn eingereicht habe.
Wilbur Ross will umstrittene Beteiligungen verkaufen
Icahn ist nicht der einzige Vertraute des US-Präsidenten, der in der Kritik steht. Trumps Handelsminister Wilbur Ross will seine Beteiligung an der Reederei Navigator verkaufen. Das teilte ein Sprecher des Ministeriums mit.
Ross gehört zu den prominentesten Namen, die in den Paradise Papers auftauchen. Den Dokumenten zufolge hält er über verschiedene Fonds auf den Kaimaninseln 31 Prozent an Navigator, die wiederum den russischen Energiekonzern Sibur zu ihren größten Kunden zählt.
Sibur wird von Vertrauensleuten Wladimir Putins, darunter dem mit US-Sanktionen belegten Geschäftsmann Gennadi Timoschenko sowie dem Schwiegersohn des russischen Präsidenten Kirill Schamalow, kontrolliert. Diese Verbindung sei dem US-Senat offenbar nicht bekannt gewesen, als dieser Ross Anfang 2017 für das Ministeramt bestätigt habe, berichtet die "Süddeutsche Zeitung".