Pleitegefahr Chinesischem Elektroautohersteller Evergrande geht das Geld aus

Mit großen Ambitionen war der chinesische Elektroautobauer Evergrande gestartet. Kein geringerer als der Marktführer Tesla galt als Gegner. Jetzt drohen die hochfliegenden Pläne zu platzen.
Evergrande-Fabrik in Tianjin: Weit hinter den eigenen Zielen zurück

Evergrande-Fabrik in Tianjin: Weit hinter den eigenen Zielen zurück

Foto: Sun Yilei / REUTERS

Der chinesische Elektroautohersteller Evergrande NEV, Tochter der unter einem riesigen Schuldenberg ächzenden Evergrande-Gruppe, kämpft ums Überleben. Das Unternehmen sei aufgrund fehlender Finanzmittel gefährdet, teilte Evergrande NEV am Donnerstag mit. Ohne zusätzliches Geld müsse die Produktion gestoppt werden. In einer Mitteilung an die Börse in Hongkong schreibt der Autohersteller, er benötige 29 Milliarden Yuan (3,9 Milliarden Euro).

Evergrande NEV, 2019 gegründet, sollte in China vor allem dem US-Hersteller Tesla Konkurrenz machen. Binnen drei bis fünf Jahren beabsichtigte das Unternehmen zum »mächtigsten« E-Auto-Produzenten der Welt aufzusteigen.

Doch die Produktion startete erst im September 2022, das erste Modell Hengchi 5 lief vom Band. Bislang wurden davon nur 900 Stück verkauft, wie Evergrande NEV nun einräumen musste. Tesla verkaufte allein im Februar in China 75.000 Autos.

Die Volksrepublik ist der größte Elektroautomarkt der Welt; viele Hersteller konkurrieren um die Kundschaft. Die Regierung zahlte bis Ende des vergangenen Jahres großzügige Kaufprämien.

Die Evergrande-Gruppe ist in vielen Branchen tätig. Der Immobilienentwickler des gleichen Namens war lange die Nummer eins in China. Die Branche insgesamt geriet in die Krise, nachdem die Regierung 2020 Kreditvergaben stärker reguliert hatte. Der Schuldenberg von Evergrande wurde 2021 auf rund 300 Milliarden Euro geschätzt. Am Mittwoch hatte Evergrande einen Umschuldungsplan vorgelegt, der von den Behörden aber noch abgesegnet werden muss.

mik/AFP
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