Durchwachsene Prognose Aufschwung ab 2008 aus und vorbei
Berlin Die Wirtschaftsexperten des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) sind bei ihren Prognosen oft etwas vorsichtiger als Kollegen von anderen Instituten - manchmal sehen sie auch zu schwarz. Deshalb hoben die Ökonomen ihre Prognose für 2007 jetzt von 2,2 auf 2,6 Prozent an. Damit würde das Bruttoinlandsprodukt aber schwächer zulegen als 2006 mit 2,8 Prozent, erklärten die Ökonomen weiter. Der Aufschwung habe seinen Höhepunkt eben schon überschritten. Für 2008 sagen die Experten eine weitere Abkühlung auf 1,9 Prozent voraus. Gedrosselt werde das Tempo von der schwächeren Weltwirtschaft, dem starken Euro und höheren EZB-Leitzinsen.
Immerhin: Die Zahl der Arbeitslosen wird der Prognose zufolge in diesem Jahr um 668.000 auf 3,82 Millionen sinken. 2008 werde es einen weiteren Rückgang auf 3,42 Millionen geben. Beschäftigung und Wohlstandsniveau würden dann deutlich höher sein als heute. "Dies ist ein Erfolg", schreiben die Forscher. "Um aber das Problem der insgesamt immer noch hartnäckig hohen Arbeitslosigkeit in den Griff zu bekommen, wäre ein längerer Aufschwung nötig."
Wichtigste Wachstumsstütze in diesem Jahr sind den Angaben nach die Investitionen. Auch der Export treibe die Konjunkturerholung an. Der private Konsum werde sich allmählich wegen der steigenden Beschäftigung und höherer Löhne erholen.
"Die hartnäckige Konsumkrise dürfte somit im Laufe des Jahres überwunden werden", heißt es in dem Bericht weiter. 2008 werde der Konsum erstmals wieder nennenswert zum Wachstum beitragen. Die Impulse von Investitionen und Außenhandel ließen dagegen nach.
Optimistischer als die gewerkschaftsnahen Wissenschaftler ist das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Der Aufschwung setze sich bis 2008 in hohem Tempo fort, heißt es in der aktuellen Prognose. Demnach werde das Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 2,6 Prozent wachsen - bislang hatten die Forscher nur mit 2,0 Prozent gerechnet. Für nächstes Jahr sagen sie wie bisher 2,5 Prozent voraus. "Der Aufschwung in Deutschland ist ungebrochen", sagte IWH-Konjunkturchef Udo Ludwig.
ase/Reuters