SIEMENS Einheitslohn für Vorstände
Die Entscheidung der Münchner Siemens-Führung, erstmals die individuellen Gehälter der Vorstände offen zu legen, dürfte nach Ansicht von Unternehmenskennern in den kommenden Wochen und Monaten intern für erhebliche Querelen sorgen. Der Grund: Aus dem neuesten Geschäftsbericht für das Jahr 2004, der am Freitag vergangener Woche vorab in elektronischer Form vorlag, ergibt sich, dass außer Vorstandschef Heinrich von Pierer und seinem designierten Nachfolger Klaus Kleinfeld die übrigen Mitglieder des Gremiums und die stellvertretenden Vorstände jeweils nahezu das gleiche Salär beziehen - unabhängig von der Arbeitsbelastung und Verantwortung der einzelnen Topmanager. So verdienten stark beanspruchte Führungskräfte wie Chefstratege Johannes Feldmayer oder Finanzexperte Heinz-Joachim Neubürger mit rund drei Millionen Euro genauso viel wie Kollegen, die überwiegend mit repräsentativen oder nachrangigen Funktionen betraut sind. Dabei schreibt Paragraf 87 des Aktiengesetzes vor, dass »die Gesamtbezüge in einem angemessenen Verhältnis zu den Aufgaben des Vorstandsmitgliedes stehen« müssen. Kritische Siemens-Aufsichtsräte wollen nun darauf dringen, die Gehälter künftig stärker nach der tatsächlichen Leistung und Zuständigkeit zu staffeln.