Einigung im Kartellverfahren E.on muss sich von Hochspannungsnetz trennen

Die EU-Kommission hat sich durchgesetzt: E.on muss sich von seinem Hochspannungsnetz trennen. Im Gegenzug beendet die Kommission ihre wettbewerbsrechtlichen Ermittlungen gegen die Elektrizitätssparte des Energieriesen.

Brüssel - Der Druck der EU-Kommission hat gewirkt: Der Energieriese E.on wird sein Hochspannungsnetz verkaufen - und so einer drohenden Milliardenstrafe entgehen. Das Angebot des Unternehmens, sich von seinem Hochspannungsnetz zu trennen, sei akzeptiert worden, teilte die EU-Kommission am Mittwoch in Brüssel mit. Damit würden auch die wettbewerbsrechtlichen Ermittlungen gegen die Elektrizitätssparte des Energieriesen beendet.

Die EU hatte seit längerem die Dominanz von E.on   im europäischen Strommarkt kritisiert. Die Brüsseler Wettbewerbshüter leiteten deshalb ein Verfahren wegen des Verdachts ein, das Unternehmen nutze seine marktbeherrschende Stellung aus. E.on hatte daraufhin im Februar angeboten, sein Hochspannungsnetz und 4800 Megawatt Kraftwerksleistung abzugeben. Damit wollte das Unternehmen für mehr Wettbewerb sorgen und die drohende Milliardenbuße verhindern. Mit der Entscheidung der Kommission würden die von E.on eingegangenen Verpflichtungen rechtsverbindlich, hieß es in Brüssel weiter.

Nach Kommissionsangaben stehen nun 20 Prozent der Erzeugungskapazitäten Wettbewerbern und neuen Stromerzeugern zur Verfügung. Dies solle sich positiv auf die Strompreise auswirken und den Verbrauchern "unmittelbar zugute kommen". Nach der Veräußerung seines Netzes werde E.on "nicht länger in der Lage sein, durch die Kontrolle des Netzes seine Stromerzeugungstochter gegenüber anderen Wettbewerbern zu begünstigen".

sam/dpa/AP

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