Elite für die Bundesbank?
Die Bundesbank will ihre Angehörigen des gehobenen Dienstes nicht in der geplanten Brühler Fachhochschule des Bundes ausbilden lassen. Sie hat bei der rheinland-pfälzischen Landesregierung beantragt, ihre bankeigene Fortbildungsstätte auf Schloß Hachenburg im Westerwald um einen Fachschulzweig -- für nur 90 Zöglinge -- ergänzen zu dürfen. Die Extratour der Banken rief in Bonn Erstaunen hervor. Der zuständige Referent im Innenministerium kritisierte den Bundesbank-Wunsch als »unzeitgemäßes Elitegetue«. In einer Notiz für Staatssekretär Günter Hartkopf mutmaßte der Beamte, bei den obersten Währungshütern habe offenbar »die Vorstellung Unbehagen ausgelöst, daß eine Bundesfachhochschule liberales Gedankengut oder sozialistische Ideologie verbreiten könnte, ja eine »linke Kaderschule' entstehen könnte«.