Ankündigung auf Twitter Zahlt Elon Musk wirklich elf Milliarden Dollar Steuern?

Elon Musk ist der reichste Mann der Welt – und trotzdem zahlte er in den letzten Jahren fast keine Steuern. 2021 wird sich das ändern. Die Summe könnte ein Rekord in der Geschichte der USA sein.
Elon Musk: Zahlt jetzt auch Steuern

Elon Musk: Zahlt jetzt auch Steuern

Foto: Frederic J. Brown / AFP

Elon Musk kündigt an, im laufenden Jahr elf Milliarden US-Dollar Steuern zu zahlen. Die Nachricht kam – nicht ganz untypisch für Musk – auf Twitter. In einem zweiten Tweet schrieb der reichste Mann der Welt und Tesla-Chef, er zahle dieses Jahr »mehr Steuern als irgendwer in der Geschichte Amerikas«.

Der genannte Betrag kommt mehreren Rechnungen, unter anderem von den Nachrichtensendern CNBC  und Bloomberg , sehr nahe, die von einer Summe zwischen zehn und zwölf Milliarden Dollar ausgingen.

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Jahrelang zahlte Elon Musk kaum Einkommensteuer. Laut einer Recherche des Nonprofit-Mediums ProPublica  soll er 2018 gar keine Einkommensteuer gezahlt haben. Der Grund: das US-amerikanische Steuersystem, in dem die Einkommensteuer nur auf tatsächliche Einkommen fällig wird, nicht aber auf Vermögenszuwächse auf dem Papier durch Aktiengewinne oder steigende Immobilienpreise.

Streitereien mit Sanders und Warren

Weil er kaum Steuern zahlte, geriet Musk immer wieder in Konflikt mit Politikern und Politikerinnen. Auf Twitter lieferte er sich öffentliche Streitereien mit den Demokraten Bernie Sanders oder Elizabeth Warren. Warren nannte ihn zuletzt einen »Trittbrettfahrer«, unter anderem, weil Musks Unternehmen in der Vergangenheit vom Staat gefördert wurden.

Dass der Manager in diesem Jahr Steuern zahlen muss, liegt daran, dass er inzwischen einige seiner Aktienoptionen an Tesla eingelöst hat. Die Aktion kündigte er im November auf Twitter mit einer Umfrage an. Die Nutzer des sozialen Netzwerks sollten darüber abstimmen, ob Musk zehn Prozent seiner Tesla-Aktien verkaufen solle. 57,9 Prozent der Teilnehmer stimmten für den Verkauf.

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Musk selbst hatte den Verkauf als seine einzige Option bezeichnet, Steuern zahlen zu können. Die Inszenierung sorgte für Kritik: »Ob der reichste Mann der Welt überhaupt Steuern zahlt, sollte nicht vom Ergebnis einer Twitter-Umfrage abhängen«, schrieb der Vorsitzende des Finanzausschusses des Senats, der demokratische Senator Ron Wyden.

Einige Beobachter gehen aber davon aus, dass Musk die Aktien unabhängig vom Ausgang der Umfrage hätte verkaufen müssen. Für seinen Posten als Tesla-Chef wird Musk nämlich nur in Aktienoptionen vergütet, ein klassisches Gehalt erhält er nicht. Wenn das Unternehmen Zielvorgaben erreicht, darf er so jährlich eine festgelegte Zahl an Aktien zu einem früher festgelegten Preis kaufen.

Im Fall von Tesla ein Coup: der Wert der Aktien ist inzwischen um rund 20.000 Prozent gestiegen. Diese Option ist aber nur zehn Jahre lang gültig. Deswegen muss Musk bis zum Jahr 2022 seine 2012 zugesprochenen Optionen einlösen – und auf den Gewinn Steuern zahlen. Insgesamt wird Musks Vermögen auf 243 Milliarden Dollar geschätzt.

jlk
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