Energie Kraftwerke werden immer teurer - und damit auch Strom

Dramatischer Preisanstieg beim Bau neuer Kraftwerke: Laut einem Pressebericht kostet ein Kohlekraftwerk heute 20 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Experten sehen die Modernisierung der deutschen Stromproduktion in Gefahr - und warnen vor steigenden Energiepreisen.

Düsseldorf - Nach einem Bericht des "Handelsblatt" ist der Markt für Kraftwerke regelrecht überhitzt. Die Zeitung beruft sich dabei auf Untersuchungen des auf die Energiewirtschaft spezialisierten Marktforschungsunternehmens Trend-Research, das regelmäßig Anlagenbauer und Versorger befragt.

Demnach muss ein Versorger für ein Kohlekraftwerk inzwischen pro Kilowatt Leistung ungefähr 1500 Euro kalkulieren. Eine 800 Megawatt starke Anlage würde damit 1,2 Milliarden Euro kosten. Vor einem Jahr waren es noch 1 Milliarde Euro, vor drei Jahren sogar nur 660 Millionen Euro.

Der Trend wird dem Bericht zufolge von zahlreichen Branchenvertretern bestätigt. Die ersten Neubauprojekte seien bereits abgesagt worden. Dies könnte auch direkte Auswirkungen auf die Stromkunden haben: Je weniger Kraftwerke es gibt, desto eher steigt der Strompreis.

Hinter dem Preissprung beim Kraftwerksneubau stehen dem Bericht zufolge zwei Ursachen: Zum einen trifft eine hohe Nachfrage auf begrenzte Kapazitäten bei den Anlagenbauern. Zum anderen sind die Preise für Rohstoffe, wie Stahl, Zink oder Nickel sprunghaft gestiegen.

Sollten die Versorger auf breiter Front Projekte absagen, könnte das negative Folgen für den Wettbewerb und letztlich auch die Verbraucherpreise haben. Branchenexperten hatten gerade auf den Bau von Kraftwerken durch kleinere Versorger große Hoffnungen gesetzt.

wal/ddp

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