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Neue Studie Energiekrise macht Autos dauerhaft teurer

Hohe Preise für Strom und Gas werden laut einer Studie über Jahre die Kosten für die Produktion von Autos nach oben treiben. Das trifft vor allem Verbrenner – E-Fahrzeuge dürften langfristig dagegen billiger werden.
aus DER SPIEGEL 52/2022
Produktion des Elektro-VW ID.3 in Zwickau

Produktion des Elektro-VW ID.3 in Zwickau

Foto: Ronny Hartmann / AFP

Die deutsche Autoindustrie wird über das laufende Jahrzehnt hinaus unter der Energiekrise leiden. Das ergab eine neue Studie der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG). Die gesamte automobile Wertschöpfungskette sei von steigenden Kosten betroffen, ins­besondere energieintensive Materialien wie Stahl, Aluminium und Chemikalien.

Zwar liegen die Energiepreise der Prognose zufolge im Jahr 2030 deutlich niedriger als auf dem Höhepunkt 2022, doch immer noch mehr als doppelt so hoch wie im Vorkrisenjahr 2020.

Der ökonomische Druck auf Deutsch­lands Autobauer nehme dadurch weiter zu: Die Energiekosten für die Produktion eines Mi­ttelklasse-Elektroautos werden 2030 laut Studie um 1300 Euro höher liegen als zehn Jahre zuvor. Ein Fahrzeug mit Benzin- oder Dieselmotor wird sich gar um 1500 Euro verteuern. Dass die Stromer etwas besser abschneiden, liegt daran, dass die Berater von geringeren Steigerungsraten bei den Produktionskosten für die Batterien im Vergleich zu anderen Komponenten ausgehen – wegen des technischen Fortschritts.

Kosten für E-Autos sinken trotzdem

Die Entwicklung der Gesamtkosten geht je nach Antriebsart weit auseinander. Bei den Verbrennern ist der Preisdruck gewaltig: Sollten die Hersteller die Mehrkosten eines Verbrenners nicht an die Kunden weitergeben, so BCG, ginge dadurch ihre gesamte Gewinnmarge verloren. Anders sieht es der Studie zufolge bei den Stromern aus.

Aus: DER SPIEGEL 52/2022

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Weil die Massenfertigung gerade erst richtig anläuft, werden die Produktionskosten pro E-Fahrzeug bis 2030 insgesamt erheblich ­sinken – und die steigenden Energiepreise deutlich überkompensieren.

Insgesamt dürften die Hersteller erheblich mehr Druck auf ihre Zulieferer ausüben als bisher, um die eigene Kostenlast zu mindern, prognostiziert die Beratungsgesellschaft. Die brisante Gemengelage hätte wohl gewaltige Folgen für den Standort: »Wir werden eine zunehmende Verlagerung der Produktion ins Ausland sehen, vor allem für energieintensive Produkte der Autozulieferer«, sagt BCG-Experte Albert Waas.

Die steigenden Kosten haben jedoch auch einen ­positiven Effekt: Autobauer und Zulieferer, so Waas, würden künftig zunehmend auf Energieeffizienz setzen und Möglichkeiten zur eigenen Energieerzeugung prüfen.

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