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Anthony Watson Erfrischend selbstverliebt

aus DER SPIEGEL 51/2021
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The Bank of London

Ob seine neue Geschäftsidee zündet, ist offen, aber eines muss man Anthony Watson, 45, lassen: Sein Selbstbewusstsein ist schwer zu toppen, sein Sinn für Inszenierung ebenso wenig. Die von ihm gegründete Bank of London hat zwar gerade erst ihre Betriebslizenz erhalten, aber bei Investoren 120 Millionen Dollar eingesammelt und Einhornstatus; so heißen Start-ups, die mehr als eine Milliarde Dollar wert sind. Zu seinen Kunden, behauptet Watson auf der Website seines Instituts, gehörten bereits kurz nach dem Start Banken, Regierungen und Markenmultis aus aller Welt; im Vorstand sitzt Lord Peter Mandelson, ehedem EU-Handelskommissar. In den Bereichen Handelsfinanzierung und Zahlungsabwicklung müssten sich Britanniens Großbanken nun warm anziehen, so ein Sprecher. Das könnte auch mit Gründer Watson zusammenhängen. Der smarte Brite war schon Chief Information Officer bei Nike und der britischen Barclays Bank, operativer Chef einer Handelsplattform für Kryptowährungen – und früh dran am Thema Diversität: 2014 wählten ihn die »Financial Times« und der »Guardian« jeweils zu einem der weltweit einflussreichsten schwulen Topmanager. Auf die Gepflogen­heiten im traditionellen Banking pfeift er. Seine erfrischende Selbstverliebtheit lebt Watson via Insta­gram aus: Ob im Anzug, auf der Luxusjacht, im Privatflieger oder mit albernem Mickymaus-Shirt: Watson sieht einfach in jeder Lebens­lage ziemlich gut aus und weiß das auch. »Ich schäme mich nicht für mein Leben und werde mich nicht dafür entschuldigen, wie ich aussehe oder dass ich erfolgreich bin«, sagte er der »Mail on Sunday«.

Aus: DER SPIEGEL 51/2021

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