EU-Prüfung Brüssel untersucht Murdochs Premiere-Einstieg

Gegenwind für Medienmogul Rupert Murdoch: Die EU-Kommission untersucht seinen Einstieg beim deutschen Bezahlsender Premiere. Es scheine, dass Murdoch "de facto die Kontrolle über das Unternehmen haben könnte", sagt ein Behördensprecher.

München/Brüssel - Welche Macht hat Rupert Murdoch bei Premiere   wirklich? Dieser Frage geht die EU-Kommission in einer offiziellen Untersuchung nach. Konkret soll der Einstieg des Medienunternehmers bei dem deutschen Bezahlfernsehsender geprüft werden.

"Wir untersuchen den Anteilserwerb nach ihrer Mitteilung, weil es scheint, dass sie de facto Kontrolle über das Unternehmen haben könnten", sagte ein Sprecher der EU-Kommission am Dienstag.

Er verwies auf die 22,7 Prozent, die Murdochs Unternehmen News Corp   derzeit an Premiere hält. Mit diesen Anteilen könnte Murdoch auf der Hauptversammlung Beschlüsse durchwinken oder blockieren. "Eine abschließende Meinung bilden wir uns natürlich erst nach der Untersuchung", fügte der Sprecher hinzu.

Murdoch war Anfang Januar überraschend bei Premiere eingestiegen und hat seitdem seinen Anteil sukzessive ausgebaut. Damit fachte er stets Spekulationen über eine Komplettübernahme des Münchener Bezahlsenders an.

In der Zwischenzeit baute er auch seinen Einfluss aus, indem der Sender künftig zur Verschlüsselung seines Programms die Technologie aus dem Hause News Corp einsetzt. Zudem sollen zwei Statthalter von Murdoch in den Aufsichtsrat einziehen. Dazu wird das Gremium eigens von drei auf sechs Mitglieder erweitert.

wal/Reuters

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