Wende in der Geldpolitik EZB will Anleihekäufe reduzieren

Die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main (Archiv)
Foto: Arne Dedert/ dpaDie Europäische Zentralbank (EZB) bereitet die geldpolitische Wende vor. Von Juli an will sie Öffentlichkeit und Finanzmärkte nach SPIEGEL-Informationen auf den Ausstieg aus der ultralockeren Geldpolitik einstimmen.
Ab Mitte des Jahres wollen die Frankfurter Währungshüter demnach die Botschaft verbreiten, dass es für die wirtschaftliche Entwicklung kaum noch Abwärtsrisiken gebe und sich die Preissteigerungsrate in der Eurozone deshalb dem EZB-Ziel von knapp zwei Prozent annähern werde. (Diese Meldung stammt aus dem SPIEGEL. Den neuen SPIEGEL finden Sie hier.)
Ab Herbst will die EZB-Spitze dann darlegen, wie der Ausstieg aus dem laufenden Anleihekaufprogramm aussehen wird. Gegenwärtig kauft die Zentralbank noch jeden Monat Anleihen von Staaten und Unternehmen im Wert von 60 Milliarden Euro auf. Damit will sie die langfristigen Zinsen am Finanzmarkt niedrig halten und so die Wirtschaft stimulieren.
Die Maßnahme läuft eigentlich Ende 2017 aus. Fest steht aber schon jetzt, dass die EZB die Käufe zu Beginn nächsten Jahres nicht abrupt stoppen wird. Stattdessen sollen sie schrittweise zurückgeführt werden, in Stufen von 10 oder 20 Milliarden Euro. Erst Ende 2018 will die EZB bei Bedarf die Leitzinsen wieder anheben. Der Leitzinssatz, zu dem sich Banken kurzfristig Geld bei der Zentralbank leihen können, liegt in der Eurozone seit März 2016 bei null Prozent. In den USA dagegen ist die Notenbank Fed bereits dabei, den Leitzins schrittweise wieder anzuheben.