Familie des Wirtschaftsministers Guttenbergs übergeben Schloss an Stiftung

Die Guttenbergs haben sich "selber enteignet". Laut SPIEGEL-Informationen hat die Familie des Wirtschaftsministers ihr Anwesen in Oberfranken einer eigens gegründeten Stiftung übertragen. Um die Erbschaftsteuer geht es dabei angeblich nicht, sondern um den Schutz des Schlosses als Kulturgut.

Die Familie von CSU-Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat das Schloss der Dynastie in Oberfranken in eine österreichische Privatstiftung verlagert. Das Anwesen samt Inventar sowie die Forstbetriebe liegen seit kurzem im Eigentum der Stiftung, die Ministerbruder Philipp zu Guttenberg 2008 in seinem Wohnort im österreichischen Radmer gegründet hatte.

"Mit dieser Stiftung haben wir uns selber enteignet", sagte Philipp zu Guttenberg dem SPIEGEL. Ziel ist es, den Kern des Vermögens auch im Fall von Erbstreitigkeiten zu erhalten. Das Schloss solle als Kulturgut "vor den erbrechtlichen Unwägbarkeiten in Deutschland geschützt werden", so Philipp zu Guttenberg. "Erbschaftsteuerliche Überlegungen spielen dabei keine Rolle."

Den amtierenden Wirtschaftsminister betrifft die Stiftung nicht: Schon vor Jahren wurden Teile des Vermögens offenbar unter den Brüdern aufgeteilt. Schloss, Immobilien und Unternehmen gingen an den Ministerbruder. Auf Vermögenswerte, die sein Vater Enoch zu Guttenberg in die Stiftung einbringe, habe Karl-Theodor bereits "vorweg verzichtet", heißt es im Wirtschaftsministerium.

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