Notenbanker US-Wirtschaftsaktivität wird wohl weiter abkühlen

Die US-Wirtschaft kommt nicht aus der Krise. Notenbanker Rosengren erwartet eine weitere Abkühlung. Besonders betroffen seien Regionen, die den Lockdown frühzeitig gelockert hätten.
Eine Ford-Fabrik in Michigan, USA (Archivbild)

Eine Ford-Fabrik in Michigan, USA (Archivbild)

Foto: Bill Pugliano/ Getty Images

Die Abkühlung der Wirtschaftsaktivität in den USA wird sich nach Einschätzung eines hochrangigen Mitglieds der US-Notenbank wahrscheinlich fortsetzen. Die Bundesstaaten ergriffen mehr Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus, zudem blieben die Konsumenten vorsichtig, sagte der Präsident des Ablegers der Federal Reserve von Boston, Eric Rosengren, am Mittwoch laut Redetext. "Die Prognose für die US-Wirtschaft in diesem Herbst ist ziemlich unsicher," sagte er. "Aber aus meiner Sicht wird die jüngste Abschwächung der Wirtschaftsaktivität, die wir in Hochfrequenz-Daten gesehen haben, wahrscheinlich anhalten."

Landesteile mit frühzeitigem Lockdown profitieren jetzt

Landesteile, die in der Krise frühzeitig längere Lockdowns beschlossen hätten, profitierten jetzt von besseren Gesundheitsbedingungen und robusteren Ausgaben der Verbraucher, sagte Rosengren. In Bundesstaaten, in denen dagegen Einschränkungen rasch aufgehoben wurden, habe sich die Wirtschaftsaktivität zwar kurzzeitig belebt. Sie sei dann aber durch steigende Infektionszahlen wieder gedämpft worden. Rosengren warnte zudem, unzureichende Maßnahmen zur Kontrolle des Virus setzten die Bürger unnötigen Risiken aus. "Sie verlängern wahrscheinlich auch den wirtschaftlichen Abschwung."

Neues billionenschweres Hilfspaket: Verhandlungen stocken

Jetzt sei die Zeit für starke haushaltspolitische Schritte, sagte Rosengren. Diese müssten aber mit Maßnahmen zur Eindämmung des Virus flankiert werden. "Wenn man wirklich sicherstellen will, dass die Schulden nicht explodieren, muss man sicherstellen, dass man die Pandemie unter Kontrolle bekommt." Derzeit stocken allerdings die Verhandlungen zwischen dem Präsidialamt und den Demokraten im Kongress über ein neues billionenschweres Hilfspaket für die Wirtschaft.

caw/Reuters/AP
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