Fehmarnbelt-Querung Rechnungshof kritisiert Kostenexplosion bei Ostsee-Tunnel

Statt 800 Millionen könnte die Fehmarnbelt-Querung den deutschen Steuerzahler bis zu 2,2 Milliarden Euro kosten. Der Bundesrechnungshof hat das Verkehrsministerium aufgefordert, den Staatsvertrag mit Dänemark zu überprüfen.
Computergrafik eines Tunnels zwischen der Ostsee-Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland: Deutschland übernimmt die Kosten der Hinterlandanbindung.

Computergrafik eines Tunnels zwischen der Ostsee-Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland: Deutschland übernimmt die Kosten der Hinterlandanbindung.

Foto: DPA

Bonn - Der Bundesrechnungshof kritisiert in einem bisher unveröffentlichten Bericht die Kostensteigerung bei der Fehmarnbelt-Querung von rund 800 Millionen auf bis zu 2,2 Milliarden Euro auf deutscher Seite. Das berichtet das NDR-Fernsehmagazin "Panorama 3". Unklar sei zudem, welche Auswirkungen die Verzögerung der Fertigstellung haben werde.

Der Rechnungshof habe das Bundesverkehrsministerium aufgefordert, rechtlich zu prüfen, ob der 2009 geschlossene Staatsvertrag mit Dänemark neu verhandelt werden kann. In dem Vertrag wurde festgelegt, dass Dänemark die Kosten der Querung übernimmt und Deutschland die der Hinterlandanbindung.

Wegen Protesten von Anwohnern war die Planung der Straßen und Schienentrassen jedoch schwierig, die Neuplanung trieb die Kosten der Hinterlandanbindung in die Höhe. Laut Staatsvertrag sollen beide Länder die Lage erneut erörtern, wenn sich die Voraussetzungen für das Projekt "deutlich anders entwickeln als angenommen".

Mit dem Bericht des Bundesrechnungshofes will sich nach Darstellung von "Panorama 3" Ende März der Rechnungsprüfungsausschuss des Bundestags befassen.

mka/dpa
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