Deutsch-dänisches Riesenprojekt Tunnel am Fehmarnbelt wird teurer

Die Planungsfirma des Fehmarnbelt-Tunnels hat eine neue Kalkulation für das Großprojekt vorgelegt. Demnach wird der Bau 6,2 Milliarden Euro kosten - 700 Millionen Euro mehr als bislang veranschlagt. Grund dafür sei allein die Inflation.
Grafik zur geplanten Fehmarnbelt-Querung: So könnte der Tunnel aussehen

Grafik zur geplanten Fehmarnbelt-Querung: So könnte der Tunnel aussehen

Foto: DPA/Femern A/S

Kopenhagen - Der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels wird nach neuen Berechnungen 700 Millionen Euro teurer werden als bislang gedacht. Statt mit Kosten in Höhe von 5,5 Milliarden Euro müsse nun mit 6,2 Milliarden Euro gerechnet werden, teilte die Planungsfirma Femern in Kopenhagen mit. Grund dafür sei aber keine Fehlkalkulation - das Budget sei lediglich an die Preisentwicklung seit der letzten Berechnung im Jahr 2008 angepasst worden.

Die Baukosten für den 18 Kilometer langen Absenktunnel zwischen Dänemark und der Ostseeinsel Fehmarn trägt Dänemark. Deutschland soll für die deutsche Hinterlandanbindung aufkommen.

Trotz der höheren Baukosten soll der Tunnel zwischen der Ostseeinsel Fehmarn und Dänemark schneller abbezahlt sein als bislang gedacht. Das liegt nach Angaben von Femern an einer höheren zu erwartenden EU-Förderung. Dadurch soll sich das Mammutvorhaben bereits nach 32 bis 37 Jahren durch Mauteinnahmen refinanziert haben. Bisher war eine Refinanzierung erst nach 39 Jahren geplant.

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Feste Fehmarnbelt-Querung: Der Supertunnel

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Die dänische Regierung kündigte derweil an, das Baugesetz für die Genehmigung des Tunnels im Februar 2015 ins Parlament einzubringen. Die Zustimmung gilt als sicher. Mit dem Gesetz, das zur Sicherheit eine Extra-Rücklage vorsehen soll, würden alle Gelder freigegeben.

Der Bau des Tunnels soll 2015 beginnen. Vorher muss aber auch noch der Landesbetrieb Straßenbau Schleswig-Holstein grünes Licht geben. Während die Dänen dem Projekt überwiegend positiv gegenüberstehen, regt sich in Deutschland seit dem Start der Planungen viel Protest gegen den Tunnelbau.

SPIEGEL ONLINE
jbe/dpa
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