Fischerei Gekürzte Fangquoten und teurer Diesel vermiesen Fischern den Fang

Die deutschen Fischer haben im vergangenen Jahr rund zehn Prozent weniger Fisch an Land gebracht. Experten erklären das mit niedrigeren Fangquoten, dem hohen Dieselpreis – und der Coronapandemie.
Boote im Fischereihafen von Travemünde: 2021 war für viele Fischer ein Jahr zum Abschreiben

Boote im Fischereihafen von Travemünde: 2021 war für viele Fischer ein Jahr zum Abschreiben

Foto: Manngold / IMAGO

Das vergangene Jahr verlief für die deutschen Fischer ziemlich enttäuschend: Wegen niedriger EU-Fangquoten und hoher Dieselpreise haben die Fischer 2021 deutlich weniger Fisch an Land gebracht als im Vorjahr. Insgesamt kamen sie auf 163.853 Tonnen und damit 9,5 Prozent weniger als 2020, wie die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung in ihrer jährlichen Statistik über die deutsche Hochsee- und Küstenfischerei mitteilte.

»Bei den Gründen für den Rückgang der Anlandemengen spielen gekürzte Fangquoten, höhere Dieselpreise sowie jährliche Schwankungen durch Umwelteinflüsse eine maßgebliche Rolle«, berichtete die in Bonn ansässige Behörde. »Aufgrund der Coronapandemie sank zudem die Nachfrage von Restaurants und Großkantinen.«

Am meisten machen sich die geschrumpften Fangmengen in den deutschen Häfen bemerkbar. In den Fischereihäfen der Küstenländer Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen sind den Daten zufolge 36.080 Tonnen Fisch angekommen. Das ist ein Viertel weniger als noch im Vorjahr. Mit dem großen Rest von 127.376 Tonnen steuerten deutsche Fischer ausländische Häfen an, meist in den Niederlanden (63 Prozent) und Dänemark (13 Prozent).

mic/dpa

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