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Flaggen-Flucht

aus DER SPIEGEL 4/1972

Nur eine Woche nach der Kündigung von Vorstandschef Günter Vogelsang brachte sich der Essener Krupp-Konzern erneut ins Gerede: Er zog sich aus der deutschen Seeschiffahrt zurück. Der Konzern verkaufte seinen letzten in Bremen beheimateten Erz-Frachter »Tilo von Wilmosky« für rund 4,5 Millionen Mark an die griechische Reederei Pergamos Shipping Corporation und läßt nunmehr seine gesamte Hochseeflotte -- fünf 20 000 bis 70 000 Tonnen große Frachter -- unter der steuer- und Lohnkosten sparenden Flagge des Afrika-Staates Liberia fahren. Mit dem Verkauf der »Tilo von Wilmosky« (genannt nach einem Onkel des 1967 verstorbenen Firmeninhabers) wurde auch die Kruppsche Reedereiabteilung für Seeschiffahrt in Hamburg aufgelöst. Die Essener Konzernstrategen lassen ihre Schiffe jetzt über eine Briefkasten-Firma auf den Bahamas managen -- über die sogenannte Transatlantic Bulk Carriers Inc.

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