Reisechaos Frankfurter Flughafen erwartet starken Andrang zum Ferienstart

An Deutschlands größtem Airport sind am Wochenende Geduld und starke Nerven gefragt: Es steht das verkehrsreichste Wochenende des Jahres bevor – und Proteste der überlasteten Fraport-Mitarbeiter.
Passagiere im Frankfurter Flughafen

Passagiere im Frankfurter Flughafen

Foto: Boris Roessler / dpa

Der Frankfurter Flughafen erwartet am Wochenende so viele Fluggäste wie seit dem Ausbruch der Coronapandemie im März 2020 nicht mehr. Am letzten Schultag vor den Sommerferien in drei deutschen Bundesländern rechnet Deutschlands größter Airport nach Angaben der Betreibergesellschaft Fraport mit bis zu 200.000 Fluggästen, ebenso am Samstag und Sonntag. So viele waren es in diesem Jahr bei einem bisherigen Höchstwert von gut 180.000 noch nicht.

Das Allzeithoch aus dem Juni 2019 liegt bei 241.228 Passagieren. Der erwartete Ansturm fällt in eine Zeit, in der die Abläufe am Fraport wie an anderen deutschen Airports wegen fehlenden Personals am Boden und bei den Airlines sowie Flugverspätungen stark gestört sind. Der Flughafenverband ADV spricht davon, dass rund 20 Prozent des Personals fehlt.

Ein Protest gegen die extremen Arbeitsbedingungen dürfte die Abläufe am Samstag noch zusätzlich erschweren. Laut dem Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main wurde eine Kundgebung im Terminal 1 mit rund 50 Teilnehmern angemeldet. Auflagen zu der Veranstaltung seien nicht geplant, sagte ein Behördensprecher am Donnerstag.

In einem Internetaufruf wendet sich die Gruppierung »Flughafen ArbeiterInnen« gegen »Personalmangel, Qualitätsmangel und Chaos am Flughafen«. »Verantwortlich sind die Flughafenchefs!«, heißt es dort. Zum Protest aufgerufen werden Beschäftigte diverser Dienstleister am größten deutschen Flughafen.

Beim Flughafenbetreiber Fraport wie auch beim Dienstleister Wisag zeigte man sich überrascht von dem Aufruf. Auch bei der Gewerkschaft Ver.di war zu der Veranstaltung zunächst nichts bekannt. Der Wisag-Betriebsrat distanzierte sich ausdrücklich von dem Aufruf. Ein Protest am ersten hessischen Ferienwochenende, an dem Familien in ihren wohlverdienten Sommerurlaub wollten, sei inakzeptabel.

In Frankfurt am Main starten und landen derzeit täglich bis zu 1200 Flugzeuge mit 285 Reisezielen.

mik/dpa-AFX
Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren