"Fortune"-Rangliste Chinesen rücken in die Top-Liga auf
Washington - Ob AIG, Lehman Brothers oder Freddie Mac - die Wirtschaftskrise hat besonders die US-Konzerne schwer mitgenommen. Als Beleg dafür kann die am Mittwoch veröffentliche Rangliste "Fortune 500" des US-Magazins "Fortune" gelten: Zwar blieben die USA in dem vielbeachteten Ranking mit insgesamt 140 der 500 umsatzstärksten Unternehmen die weltweite Nummer eins, doch die einstige Dominanz ist dahin. Noch nie waren so wenige US-Unternehmen unter den Top 500 wie derzeit.
Zweitwichtigste Nation war Japan mit 68 Unternehmen, gefolgt von Frankreich auf Platz drei (40 Konzerne) und Deutschland auf der vierten Position (39 Unternehmen). Aus China stammen 37 der umsatzstärksten Unternehmen - so viele wie nie zuvor.
Zu den wichtigsten deutschen Unternehmen gehörten im vergangenen Jahr Volkswagen auf Rang 14 der umsatzstärksten Firmen der Welt vor dem Versicherungskonzern Allianz (Platz 20) und dem Autobauer Daimler (Platz 23). Weitere wichtige deutsche Unternehmen waren der Energiekonzern E.on (Platz 26), der Technologie-Riese Siemens (Platz 30) und die Kaufhof-Mutter Metro (Platz 50).
Die Spitze der Liste der weltweit größten Unternehmen wurde mehrheitlich von Ölkonzernen dominiert. Sieben der zehn größten Konzerne waren Mineralölgesellschaften. Platz eins belegte die britisch-niederländische Royal Dutch Shell mit einem Umsatz von 458 Milliarden Dollar. Es ist das erste Mal seit mehr als einem Jahrzehnt, dass die Liste nicht von einem US-Konzern angeführt wird.
Auf Rang zwei landete die US-Gesellschaft Exxon Mobil mit knapp 443 Milliarden Dollar Umsatz, gefolgt von dem Supermarktkonzern Wal-Mart mit 406 Milliarden Dollar. Volkswagen setzte der Liste zufolge 2008 knapp 167 Milliarden Dollar um. Mit dem staatlichen chinesischen Energiekonzern Sinopec gelangte erstmals ein Unternehmen aus der Volksrepublik in den Top 10 der umsatzstärksten Unternehmen der Welt.
Die weltweite Wirtschaftskrise sorgte im vergangenen Jahr dafür, dass zahlreiche US-Konzerne den Unternehmensolymp verlassen mussten. Dazu gehörten unter anderem der einstmals weltgrößte Versicherungskonzern AIG und die frühere Investmentbank Lehman Brothers , deren Zusammenbruch im September 2008 zum endgültigen Ausbruch der Finanzkrise führte. Auch der halbstaatliche Baufinanzierer Freddie Mac gehört nicht mehr zur Gruppe der umsatzstärksten 500 Konzern. Aufsteigen konnten in die Liste dagegen der Internet-Gigant Google , der Online-Versandhändler Amazon und der Sportartikelhersteller Nike . "Fortune" veröffentlicht seine jährliche Rangliste seit 1995.