Der Arbeitskampf in Frankreich eskaliert: Mitarbeiter der französischen Firma 3M haben ihren Chef über Nacht als Geisel festgehalten. Ein Gewerkschaftsvertreter bezeichnete die Aktion als "letztes Druckmittel".
Paris/Pithiviers - Arbeitskampf mit allen Mitteln: Angestellte des Mischkonzerns 3M haben ihren Direktor, Luc Rousselet, über Nacht als Geisel festgehalten. "Das ist das einzige Druckmittel, das wir haben", sagte ein Gewerkschaftsvertreter dem Sender France 3 am Mittwoch.
Die Mitarbeiter protestieren gegen die geplante Streichung von etwa der Hälfte der 235 Stellen des Werkes in Pithiviers südlich von Paris. Der Büromaterialhersteller begründet die Maßnahmen mit einem Rückgang der Nachfrage.
Die Gewerkschaften fordern insbesondere die Bezahlung von Streiktagen und bessere Abfindungen. Am Mittwochvormittag wurden die Verhandlungen wieder aufgenommen und der Chef freigelassen.
Die Arbeitnehmerseite gibt sich weiter kämpferisch: "Wir werden durchhalten, bis wir bekommen, was wir verdienen", sagte Jean-François Caparros von der Gewerkschaft Force Ouvrier.