Führungswechsel bei Siemens Von Pierer geht 2005, Kleinfeld wird Vorstandschef
München - Pierer werde nach seinem Abgang den Aufsichtsratsvorsitz übernehmen, kündigte die Siemens AG heute an. Sein Vertrag wäre eigentlich mit Ende des Geschäftsjahres zum 30. September dieses Jahres ausgelaufen. Er hatte aber bereits angedeutet, dass er den Vertrag noch einmal verlängern wollte. In Branchenkreisen war damit gerechnet worden, dass er bis zur Hauptversammlung 2006 weitermacht. Nun hört der langjährige Vorstandschef bereits ein Jahr früher auf.
Nachfolger Klaus Kleinfeld, bislang Leiter der Informations- und Kommunikationssparte, wird Anfang kommenden Jahres Vorstandschef des Münchner Technologiekonzerns. Der 46-Jährige soll zum 27. Januar 2005 den Vorstandsvorsitz übernehmen und bereits Anfang kommenden Monats Stellvertreter Pierers werden, teilte Siemens am Mittwoch mit. Dessen Vertrag soll bis zum 27. Januar verlängert werden.
Der am selben Tag stattfindenden Hauptversammlung wird laut Mitteilung vorgeschlagen, Pierer in den Aufsichtsrat zu wählen. Im Anschluss soll der Manager den Vorsitz in dem Aufsichtsgremium übernehmen. Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende Karl-Hermann Baumann, der Mitte kommenden Jahres 70 Jahre alt wird, lege sein Amt nieder.
Siemens kündigte weiter an, die beiden Sparten für Festnetz-und Mobilkommunikation, ICN und ICM, zum 1. Oktober zusammenzulegen. Die Führung des neuen Bereichs werde Lothar Pauly übernehmen, bislang Mitglied des Bereichsvorstands von ICM.
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Ferner werde der Siemens-Vorstand ebenfalls zum 1. Oktober eine neue Struktur erhalten. Er soll aus neun Mitgliedern bestehen, teilte Siemens heute in München mit. Thomas Ganswindt und Rudi Lamprecht werden für den Zentralvorstand vorgeschlagen und dort den designierten Vorstandschef Klaus Kleinfeld, Finanzchef Heinz-Joachim Neubürger, Personalvorstand Jürgen Radomskis sowie Johannes Fendmayer, Uriel Sharef und Klaus Wucherer ergänzen.
Ganswindt soll von Kleinfeld die Verantwortung für die IC-Bereiche übernehmen. Lamprecht ist für die Betreuung der Region Afrika, Naher und Mittlerer Osten und GUS vorgesehen.