Endlich verständlich G20 in Hamburg - alle Fakten über den Klub der Mächtigen

Der G20-Gipfel legt Hamburg tagelang lahm. Warum findet er gerade dort statt? Wie wird man Mitglied im Klub und was bringt er? Die wichtigsten Zahlen und Fakten - endlich verständlich.
Foto: Markus Scholz/ dpa

Die Bundesregierung nennt zwei Gründe, warum die Wahl auf Hamburg gefallen ist. Die Hafen- und Handelsstadt habe als "Tor zur Welt" einen Symbolwert. Angela Merkel (CDU) wolle den G20-Gipfel als Geste gegen protektionistische Tendenzen. Mitten in Zeiten, in denen Politiker wie US-Präsident Donald Trump auf nationale Alleingänge setzen, bleibe Deutschland Absprachen mit den anderen G20-Partnern treu, soll das heißen. Der Gipfel passe prima zur "Weltoffenheit Hamburgs", hat Merkel im Februar 2016 beim traditionellen Matthiae-Mahl verkündet.

Für Hamburg spricht außerdem die Logistik: Während sich die kleine Gruppe der Vertreter der sieben führenden westlichen Industrienationen bei G7-Treffen gern an möglichst abgelegene Orte zurückzieht (etwa 2007 noch als G8 mit Russland ins Ostseebad Heiligendamm oder 2015 nach Schloss Elmau), ist das bei G20-Treffen nicht möglich. Die Teilnehmerzahlen sind zu groß. Mehr als 30 offizielle Delegationen müssen in Hamburger Hotels untergebracht werden, hinzu kommen bis zu 4000 Journalisten.

Polizei an der Elbphilharmonie in Hamburg

Polizei an der Elbphilharmonie in Hamburg

Foto: Daniel Reinhardt/ dpa

Der G20-Vorsitz wechselt jedes Jahr und damit auch der Gastgeber des jährlichen Gipfels, allerdings nach einem etwas komplizierten System: Die G20-Staaten teilen sich in fünf Gruppen auf, die den Vorsitz jeweils unter sich ausmachen. 2017 war turnusgemäß Gruppe vier an der Reihe. Die Bundesregierung hat sich mit den drei anderen Gruppenmitgliedern Italien, Frankreich und Großbritannien abgestimmt. Damit übernimmt Deutschland nach 1999 und 2004 zum dritten Mal den Vorsitz des Klubs - allerdings tagten damals noch ausschließlich die Finanzminister untereinander. Die Staats- und Regierungschefs kommen erst seit 2008 zusammen.

Autoren: Benjamin Bidder, David Böcking, Vanessa Steinmetz, Severin Weiland und Claus Hecking

Dokumentation: Almut Cieschinger, Johannes Eltzschig, Mara Küpper, Rainer Lübbert und Claudia Niesen

Redaktion: Yasmin El-Sharif

Schlussredaktion: Thomas Fuchs, Dörte Karsten und Christine Sommerschuh

Grafiken: Frank Kalinowski

Die Wiedergabe wurde unterbrochen.
Merkliste
Speichern Sie Ihre Lieblingsartikel in der persönlichen Merkliste, um sie später zu lesen und einfach wiederzufinden.
Jetzt anmelden
Sie haben noch kein SPIEGEL-Konto? Jetzt registrieren