Gehälter Bundesbank dementiert Bericht zu Rechnungshof-Kritik
Hamburg/Frankfurt am Main - Im Jahr 2003 seien 642 Mitarbeiter bei vollem Gehalt in den Vorruhestand geschickt worden, 72 hätten Abfindungen erhalten, hatte die "Bild"-Zeitung unter Verweis auf einen vertraulichen Bericht des Bundesrechnungshofes berichtet.
Die Bundesbank, einst als Hüterin der Deutschen Mark die wohl wichtigste Notenbank auf dem europäischen Kontinent, hat seit der Einführung des Euro dramatisch an Bedeutung verloren. Alle wesentlichen geldpolitischen Entscheidungen werden inzwischen von der Europäischen Zentralbank gefällt.
Die Kosten für diesen Personalabbau beliefen sich dem Rechnungshofbericht zufolge auf 214 Millionen Euro. Die jährlichen Verwaltungskosten der Bundesbank betrugen demnach 1,5 Milliarden Euro - davon eine Milliarde Personalkosten.
"Keine Selbstversorgung von Vorstandsmitgliedern"
Die Bundesbank wies die Kritik am Abend zurück. "Wesentliche Teile der Darstellung in der "Bild"-Zeitung sind falsch", hieß es in einer Mitteilung. Die "Personal-Anpassungs-Maßnahmen" hätten 21,4 Millionen, nicht 214 Millionen Euro betragen. Zudem hätten bis zum Jahresende 2003 im Zuge der Umstrukturierung der Bundesbank 647 Mitarbeiter aufgrund einer Vorruhestandsregelung die Bank mit gekürztem, nicht mit vollem Gehalt verlassen. 72 weitere Beschäftigte, in der Regel jüngere Mitarbeiter, seien darüber hinaus gegen eine Abfindung ausgeschieden.
Ferner stellte die Bundesbank in ihrer Stellungnahme klar, es sei nicht richtig, dass Vorstandsmitglieder Abfindungen erhalten hätten. Die Verträge der Bundesbank-Vorstandsmitglieder bedürften zudem der Zustimmung der Bundesregierung. Von einer "Selbstversorgung von Vorstandsmitgliedern" könne keine Rede sein.