Geschäftsklima
Ifo-Zahlen drücken Euro unter 90 US-Cent
Das ifo Institut für Wirtschaftsforschung ermittelte für Juli entgegen den Erwartungen einen rückläufigen Geschäftsklima-Index. Devisenhändler befürchten, dass sich der Euro noch weiter abschwächen wird.
München - Zum Vormittag notierte der Euro gegenüber dem Dollar mit 0,8985 Dollar nach 0,9031 Dollar im frühen europäischen Handel. Die Gemeinschaftswährung wird sich Händlern zufolge im Tagesverlauf weiter abschwächen und die Unterstützung bei 0,8850 Dollar
testen. Befestigungspotenzial sei absolut keines vorhanden,
dazu sei die Wirtschaft in den USA nach wie vor zu stark und die
Enttäuschung über die Entwicklung in Deutschland zu groß.
Für die alten Bundsländer zeigte der Juli-Index des ifo Instituts eine Verschlechterung des
Geschäftsklimas gegenüber dem Wert des Vormonats auf 99,1
Punkte in den alten Bundesländern an. Im Juni hatte er noch bei 100,4 Punkten gelegen. Volkswirte hatten im Mittel einen Wert von 101,28 prognostiziert. Das Klima im Osten verschlechterte sich von 105,7 auf 105,4
Punkte und lag damit etwas unter dem Wert des Vormonats, wie das
Institut am Dienstag weiter mitteilte. In Westdeutschland ist der Index damit auf den tiefsten Stand seit November 1999 gefallen.
Das Institut befragt Unternehmen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, dem
Baugewerbe, dem Groß- und Einzelhandel zu ihrer aktuellen Lage und ihren Erwartungen. Der Geschäftsklima-Index setzt sich aus den Antworten beider Kategorien zusammen. Auch mit Blick auf die Zukunft zeigten sich die Unternehmen danach pessimistischer als im Vormonat. In den alten Ländern sank der Index der
Erwartungen um 1,5 Punkte auf 105,0. In den neuen Ländern gibt es dagegen
optimistischere Erwartungen als im Vormonat. Der entsprechende Wert lag bei
88,3 nach 87,6 Punkten.
Zuvor waren die Experten von einem Anstieg
des Geschäftsklima-Index ausgegangen, nachdem der Wert im Juni von 102,0 auf 100,4 gefallen
war. Dabei verwiesen sie auf die höhere Zahl von Feiertagen im Juni,
welche den Index beeinflusst habe. Dieser Sondereffekt schlage sich
im Juli nicht nieder. Zudem habe besonders der Einzelhandel den Index im Juni nach unten
gezogen. Der Ausblick für Juli sei auch dank der Steuerreform gut gewesen.
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