Gesundheitsfonds Was ab 1. Januar 2009 auf Sie zukommt
Berlin - Der umstrittene Gesundheitsfonds soll am 1. Januar 2009 an den Start gehen. In den großen Geldsammeltopf fließen die Krankenkassenbeiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern sowie Steuermittel und das Geld aus den Zuzahlungen der Patienten. Die Summe hat 2009 eine Größenordnung von etwa 160 Milliarden Euro. Diese verteilt der Fonds, der beim Bundesversicherungsamt verwaltet wird, dann an die gut 200 Krankenkassen.
Jede Kasse bekommt für jeden Versicherten eine Zuweisung. Der Betrag richtet sich nach Alter und Geschlecht. Zuschläge gibt es für Patienten mit einer von 80 schweren Krankheiten, die teure Behandlungen brauchen. Dazu wurde ein neues, außerordentlich kompliziertes Ausgleichssystem entworfen, der sogenannte morbiditätsorientierte Risikostrukturausgleich (Morbi-RSA).
Die Unterschiede im Versichertenbestand der einzelnen Kassen werden also über den Fonds und den Strukturausgleich eingeebnet. Es soll keine Rolle spielen, ob eine Kasse besonders viele junge, zahlungskräftige Menschen versichert oder besonders viele Alte und Kranke.
Um den Fonds startklar zu bekommen, mussten die Kassen in den vergangenen Jahren Milliarden-Schulden abbauen. Das ist nach Darstellung von Gesundheitsministerin Ulla Schmidt nun abgeschlossen. Der Einheitsbeitrag wird nach Schmidts Ankündigung so hoch festgesetzt, dass er zum Start des Fonds rechnerisch alle erwarteten Gesundheitskosten für 2009 abdeckt. Erst wenn in kommenden Jahren die Summe im Fonds nur noch 95 Prozent der Kosten deckt, muss der Beitragssatz erhöht werden.
Wenn einzelne Kassen mit dem ihnen zugewiesenen Geld nicht auskommen, müssen sie von ihren Mitgliedern einen Zusatzbeitrag verlangen. Wenn der höher als acht Euro liegt, darf er höchstens ein Prozent des beitragspflichtigen Einkommens ausmachen. Haben die Kassen Geld übrig, können sie ihren Mitgliedern eine Prämie auszahlen.
cvk/AP