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Getreide-Räuberei?

aus DER SPIEGEL 7/1974

In den USA wird in diesem Jahr vermutlich der Weizen knapp. Aus der Klemme könnten die Sowjets helfen -mit amerikanischem Weizen. Dies schließen zumindest US-Journalisten aus Äußerungen des sowjetischen stellvertretenden Außenhandelsministers Wladimir S. Alchimow während einer Diskussion mit amerikanischen Geschäftsleuten über den Ost-West-Handel. Kommt es zu dem Geschäft, würden die Sowjets den Amerikanern Weizen zurückverkaufen, den sie 1972 von ihnen gekauft hatten. 60 Millionen bushel des für die Sowjet-Union bestimmten Weizens lagern noch immer in den USA. Überlassen die Sowjets Weizen wieder den Amerikanern, könnten sie einen Millionen-Gewinn einstreichen. Denn der Weltmarktpreis liegt derzeit bei rund fünf Dollar pro bushel, 3,35 Dollar über dem Preis, den Moskau hatte zahlen müssen. Zwar behauptete Alchimow inzwischen, er sei »vollkommen mißverstanden« worden. Senator Henry Jackson aber prophezeite gleichwohl eine »große Getreide-Räuberei«.

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