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Gotthard Längster Eisenbahntunnel der Welt eröffnet

Nach fast 17 Jahren Bauzeit haben die Schweizer den längsten Eisenbahntunnel der Welt eröffnet. Am nördlichen und südlichen Ende fuhren gleichzeitig die ersten Züge in den Berg.

Der Gotthard-Basistunnel in der Schweiz ist eröffnet. In der Eröffnungszeremonie fuhren gleichzeitig von beiden Enden die ersten Züge in den 57 Kilometer langen Tunnel. An Bord waren jeweils 500 Passagiere.

"Wir bringen Völker und Volkswirtschaften zusammen", sagte Bundespräsident Johann Schneider-Ammann laut Schweizer Fernsehen. Das Projekt zeige: "In der Schweiz und in Europa sind weiter epochale Leistungen machbar. Das 21. Jahrhundert kann auch ein europäisches sein."

Schneider-Ammann sprach zusammen mit der Schweizer Verkehrsministerin Doris Leuthard, die am anderen Ende des Tunnels stand.

Bundeskanzlerin Angela Merkel, die als Staatsgast eingeladen war, betonte die große europäische Bedeutung des Projekts: "Es ist ein wunderbarer Tag, der den Süden mit dem Norden verbindet", sagte Merkel während der Fahrt gegenüber dem Schweizer Fernsehen SRF. Ein Lob gab es von der Regierungschefin für die Schweizer, weil der Zeit- und Kostenplan bei dem Mammut-Bau eingehalten wurde: "Danach müssen wir in Deutschland noch ein bisschen streben."

Die Plätze an Bord der ersten Züge waren im Vorfeld verlost worden. Passagiere twitterten Fotos von der Fahrt durch den Tunnel:

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Der rund 11 Milliarden Euro teure Gotthard-Basistunnel ist das Herzstück der "Neuen Eisenbahn-Alpentransversale". Mit diesem europäischen Großprojekt sollen weite Teile des Güterverkehrs zwischen dem Nordseehafen Rotterdam und Genua am Mittelmeer von der Straße auf die Schiene verlegt werden.

Fotostrecke

Gotthard-Eröffnung: Ein Schweizer Weltrekord

Foto: Laurent Gillieron/ dpa

Der deutsche Teil des Projekts fehlt noch. Bahnchef Rüdiger Grube hat die Verzögerungen beim Ausbau der Zubringerstrecken am Mittwoch im Schweizer Fernsehen verteidigt. Es habe 170.000 Einwendungen von Anwohnern, Gemeinden und Landkreisen gegeben. "Wir wollen die Bevölkerung mitnehmen", sagte Grube.

sep
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