Griechische Reparationsforderungen "Wir werden bis zum Schluss kämpfen"

Griechenlands Ministerpräsident Tsipras (Archivbild)
Foto: Yorgos Karahalis/ APGriechenlands Ministerpräsident Alexis Tsipras hat seine Forderung nach deutschen Reparationszahlungen an einem symbolträchtigen Ort erneuert. "Wir werden bis zum Schluss dafür kämpfen, auf diplomatischem und, wenn notwendig, auch auf rechtlichem Weg", sagte er bei einer Gedenkfeier im Ort Komeno in Westgriechenland.
In Komeno hatte die deutsche Wehrmacht am 16. August 1943 mehr als 300 Einwohner ermordet. Tsipras ist der erste griechische Ministerpräsident, der das Dorf besucht.
Zwischen Berlin und Athen herrscht Streit über das Thema Reparationen. Griechenland fordert, die Bundesregierung müsse endlich umfassend für NS-Verbrechen auf griechischem Boden aufkommen. Die Summe liegt je nach Berechnung zwischen 269 und 332 Milliarden Euro. Darin enthalten sind sowohl Entschädigungen für Kriegsverbrechen und -schäden als auch eine Zwangsanleihe, die Griechenland der Deutschen Reichsbank während des Krieges gewähren musste.
Die Bundesregierung vertritt dagegen den Standpunkt, die Reparationsfrage sei "politisch und juristisch abgeschlossen". Berlin verweist auf Nachkriegsvereinbarungen, im Zuge derer Griechenland 115 Millionen D-Mark bekommen hatte.
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Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Artikels hieß es, Deutschland habe Griechenland 115 Milliarden D-Mark gezahlt. Tatsächlich waren es 115 Millionen D-Mark.