Wegen hoher Energiekosten Britische Pubs könnten reihenweise schließen

Staatliche Hilfen haben die Energiekosten für Kneipen in Großbritannien abgefedert – im April laufen sie aus. Tausende Pubs müssen ums Überleben bangen, warnt der Verband. Auch für den Bierpreis sieht es schlecht aus.
Pub in London (Symbolbild von Dezember 2022)

Pub in London (Symbolbild von Dezember 2022)

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Mike Kemp / In Pictures / Getty Images

Die britische Pubbranche warnt angesichts eines bevorstehenden gewaltigen Anstiegs der Energiekosten vor einem Kneipensterben. Nach Angaben des Verbands British Beer and Pub Association (BBPA) legen die Gas- und Strompreise für die Lokale am 1. April um durchschnittlich 18.400 Pfund (rund 20.800 Euro) im Jahr zu. Dann läuft eine staatliche Unterstützung aus. Der BBPA forderte die Regierung auf, die Hilfen – wie für private Haushalte bereits angekündigt – fortzusetzen. Ansonsten seien Tausende Pubs in ihrer Existenz bedroht, sagte BBPA-Chefin Emma McClarkin.

»Dies ist schon viel zu lange ein kritisches Thema für unsere Branche«, sagte McClarkin. »Je näher der 1. April rückt, desto eher ist der Punkt erreicht, an dem Unternehmen nicht mehr weiter können, da die Kosten steigen und ihre Gewinnmargen vollständig ausgelöscht werden.« 2022 haben nach Verbandsangaben mehr als 560 Pubs im Land dichtgemacht. Das seien mehr als in jedem Jahr der Pandemie.

Bierpreis bereits gestiegen

McClarkin warnte, falls die Branche keine neue Unterstützung erhalte, müssten die höheren Kosten an die Kunden weitergegeben werden. Die Preise für Bier im Pub waren zuletzt bereits deutlich gestiegen. Im Februar kostete ein Pint (0,568 Liter) nach Angaben des britischen Statistikamts im Durchschnitt 4,45 Pfund, ein Jahr zuvor waren es noch 3,98 Pfund – ein Plus von 11,8 Prozent.

Um den Pubs unter die Arme zu greifen, kündigte die Regierung jüngst an, die Abgaben für Fassbier vom 1. August an einzufrieren. BBPA-Chefin McClarkin begrüßte den Schritt zwar. Die Maßnahme gleiche allerdings die »katastrophalen Auswirkungen von steigender Inflation und unfairen Energieverträgen« nicht aus, sagte sie. Zudem sorgt in der Gastronomie für Ärger, dass die Steuern auf alle anderen alkoholischen Getränke wie bisher geplant im Einklang mit der Inflation um mehr als 10 Prozent steigen sollen.

ani/dpa

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