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Grundig: Tauschgeschäft mit Folgen

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aus DER SPIEGEL 47/1985

Was der alternde Firmenpatriarch Max Grundig trotz mehrfacher Anläufe nicht schaffte, erreichte Hermanus Koning, der neue Chef bei Grundig, innerhalb weniger Monate - einen Produktaustausch mit der zum Bosch-Konzern gehörenden Firma Blaupunkt. Bis Ende 1987 wird Blaupunkt seine verlustbringende TV-Geräteproduktion in Hildesheim einstellen und dann jährlich rund eine halbe Million Geräte aus Fürth beziehen. Im Gegenzug überträgt Grundig die Produktion seiner Autoradios, die zur Zeit in Portugal gefertigt werden, auf die Bosch-Tochter. Koning ist damit der Sanierung des angeschlagenen Unternehmens ein gutes Stück nähergerückt. Durch die Übernahme der Blaupunkt-Mengen bei Fernsehern wächst Grundig in eine Größenordnung, die selbst unter den gefürchteten ostasiatischen Konkurrenten kaum einer erreicht. Branchenkenner gehen zudem davon aus, daß Koning die Hildesheimer, die 20 Prozent des Grundig-Kapitals übernehmen wollen, demnächst auch mit Videorecordern beliefern kann. Zur Zeit bezieht Blaupunkt seine Videogeräte weitgehend aus Japan. Verlierer bei dem Deal ist der französische Staatskonzern Thomson. Er lieferte einen Großteil der von Blaupunkt benötigten Bildröhren. Diesen Bedarf wird Grundig bei der Muttergesellschaft Philips decken.

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