Gruner + Jahr
Zeitungsgeschäft in Osteuropa an Ringier verkauft
Europas größter Zeitschriftenverlag Gruner + Jahr gibt einen Teil seiner Beteiligungen an Zeitungen in Osteuropa zum Beginn des kommenden Jahres an den Schweizer Ringier-Verlag ab. Die Hamburger wollen sich künftig auf den Zeitschriftenmarkt in Polen und Russland konzentrieren.
Hamburg - Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden, sagte Verlagssprecher Stefan Michalk. In Polen ist der Verlag nach eigenen Angaben bereits Marktführer im Segment der Frauenzeitschriften. Insgesamt ist Gruner + Jahr der drittgrößte Zeitschriftenverlag in Polen - nach den beiden deutschen Verlagshäusern Bauer und Axel-Springer.
In Russland hatte Gruner + Jahr nach dem Wissensmagazin "Geo" und dem Klatschmagazin "Gala" das Jugendmagazin "GEOLenok" herausgebracht. Schon seit Sommer vergangenen Jahres zieht sich der Verlag aus dem Zeitungsgeschäft zurück. Die Umstrukturierung begann mit dem Verkauf der "Berliner Zeitung" und des "Berliner Kuriers" an den Holtzbrinck-Verlag und wird nun fortgesetzt.
Ringier übernimmt in Tschechien den Gruner + Jahr-Minderheitsanteil an der Ringier CZ, der unter anderen die Boulevardzeitung Blesk sowie das Jugendmagazin ABC angehören. In der Slowakei gehört die Tageszeitung "Novy Cas" künftig mehrheitlich zu Ringier. Die gemeinsame Beteiligung beider Verlage am Euroskop-Verlag geht vollständig in die Hände von Ringier.
In Rumänien gibt Gruner + Jahr den Expres-Verlag mit der Tageszeitung "Evenimentul Zilei" ab und trennt sich in Serbien von seiner Mehrheitsbeteiligung am Blic-Verlag.
"Wir sehen in Osteuropa gute Chancen für unsere etablierten Marken- und Zeitschriftenkonzepte", sagte Gruner + Jahr-Verlagssprecher Michalk. Erst vor wenigen Wochen hatte der Axel-Springer-Verlag mit dem neuen Boulevardblatt "Fakt" die bisher auflagenstärkste Tageszeitung in Polen gestartet.
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