Neue Strategie H&M schließt seine Filiale auf den Champs-Élysées

Der schwedische Modehändler H&M schließt seine Filiale auf den Pariser Champs-Élysées. Verhandlungen mit den Gewerkschaften darüber hätten bereits begonnen, teilte H&M mit. Die Schließung sei Folge des »weltweiten Umbaus«, um Kundenwünschen besser nachzukommen und eine »optimale Lage« der Filialen zu sichern. Das Geschäft in der Prachtstraße der französischen Hauptstadt war vor elf Jahren eröffnet worden.
Damals hatte die Filiale des Fast-Fashion-Anbieters auf den Champs-Élysées mit seinen teuren Geschäften für Aufregung gesorgt. H&M stritt sich jahrelang mit der Stadt, die den Klamottenladen von dem Boulevard fernhalten wollte. Zunächst hatte die zuständige Zulassungskommission der Departement-Verwaltung die Eröffnung eines Modemarktes mit 2800 Quadratmetern gestoppt. »Wir haben nichts gegen H&M«, sagte die damalige Vizebürgermeisterin Lyne Cohen-Solal, »aber die Champs-Elysées stehen auf der Kippe, der Avenue droht der Verlust ihrer Seele.«
Paris will Champs-Élysées radikal umbauen
In der derzeitigen Filiale sind 105 Menschen beschäftigt, sie sollen Jobs in anderen Pariser Filialen bekommen, erklärte H&M. Der Konzern hatte im April angekündigt, weltweit 350 Filialen zu schließen – gleichzeitig sollen aber 100 neue eröffnet werden.
Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo plant derzeit den Umbau der Prachtstraße. Denn Proteste, Streiks und Dauerstaus hatten den Ruf der Straße zuletzt stark beschädigt. Sie will nun Gärten statt Asphalt, eine Fußgängerzone statt Autoschlangen. Bereits bis zu den Olympischen Spielen in Paris 2024 soll demnach als erster Schritt die Place de la Concorde zwischen dem Ende der Avenue und dem Gelände vor dem weltberühmten Louvre-Museum neu gestaltet werden, ab 2025 der Rest.