Trotz sinkender Beschäftigung Umsatz im Handwerk steigt deutlich

Im ersten Quartal 2022 steigerte sich der Umsatz im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2021 um mehr als 60 Prozent
Foto: Magdalena Tröndle / dpaHöhere Preise und eine Erholung nach Coronabeschränkungen haben das deutsche Handwerk im ersten Quartal angetrieben. Der Umsatz im zulassungspflichtigen Handwerk stieg gemessen am krisengeprägten Vorjahreszeitraum um 16 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Der Anstieg sei vor allem vor dem Hintergrund der Preissteigerungen der vergangenen Monate zu betrachten, hieß es. Die Beschäftigung sank leicht um 0,7 Prozent.
Das größte Umsatzplus verzeichneten Handwerke für den privaten Bedarf (plus 36,8 Prozent) – allen voran Friseurfirmen: Sie steigerten ihre Einnahmen fast um zwei Drittel (62,9 Prozent) im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der noch von Coronaeinschränkungen betroffen war.
Lieferengpässe wegen des Ukrainekriegs
Aber auch höhere Preise hätten zu den Umsatzsteigerungen beigetragen, so die Wiesbadener Statistiker. So zogen etwa im Bauhauptgewerbe (plus 26 Prozent), Ausbaugewerbe (plus 15 Prozent) und Kraftfahrzeuggewerbe (plus 14,2 Prozent) die Umsätze prozentual zweistellig an. Wegen des Ukrainekriegs und Lieferengpässen sind die Preise zum Beispiel für Stahl oder Bitumen kräftig gestiegen, auch viele andere Materialien auf den Weltmärkten sind knapp und teuer.
Im Gesundheits- und im Lebensmittelgewerbe waren die Zuwächse im ersten Quartal laut der Statistiker niedriger, was auch an moderaten Entwicklungen bei Zahntechnikern und Fleischern lag.