Inflation Hausbesitzer knausern mit Modernisierungen

Wohnhäuser in Gera: Ein Drittel hält Verbesserung der Energieeffizienz für dringlich
Foto: Jens Kalaene/ picture alliance/dpaIn der aktuellen Krisenstimmung wollen viele Hausbesitzer in Deutschland laut einer neuen Umfrage an der Modernisierung ihrer Immobilien sparen. 31 Prozent wollen ihre Projekte verschieben, 9 Prozent ganz verzichten, hat das Umfrageinstitut YouGov in der am Freitag veröffentlichten Befragung von 1023 Hausbesitzern ermittelt.
»Modernisierung« ist dabei nicht notwendigerweise mit energetischer Sanierung gleichzusetzen, da manche Haus- und Wohnungseigentümer ihre Immobilien auch anderweitig erneuern wollten. Doch fallen darunter viele Energiesparprojekte: Laut Umfrage hält es mehr als ein Drittel der Eigentümer (36 Prozent) für dringlich, die Energieeffizienz von Haus oder Wohnung zu verbessern.
Ein Hauptfaktor sind offenkundig die rasant gestiegenen Baukosten: Von denjenigen, die ihre Modernisierungsvorhaben verschieben oder streichen wollen, sagte fast die Hälfte, dass sie das bei niedrigeren Baukosten noch einmal überdenken würden. Abgesehen davon verlangsamt auch der Handwerkermangel die Modernisierung: 45 Prozent der Befragten berichteten über Schwierigkeiten, einen Handwerksbetrieb zu bekommen.
Die Umfrage deckt sich mit Erhebungen unter Wohnungsunternehmen, denen zufolge ein Einbruch der Baukonjunktur zu erwarten ist. Baufachleute warnen schon seit Langem, dass die Klimaziele der Bundesregierung im Gebäudebereich unter den gegebenen Umständen kaum zu erreichen sind. In Deutschland gibt es etwa 43 Millionen Wohnungen, von denen ein Großteil nicht auf dem neuesten technischen Stand der Energieeffizienz ist. Offizielles Ziel ist die Klimaneutralität Deutschlands bis 2045.