Heinrich von Pierer Schröders Beauftragter wird Merkels Berater

Der frühere Siemens-Chef Heinrich von Pierer soll nun doch bereit sein, nach einem möglichen Wahlsieg für Angela Merkel zu arbeiten - als Chefberater in Außenhandelsfragen, heißt es in einem Zeitungsbericht. Für Kanzler Schröder ist er bisher in ähnlicher Funktion tätig.

Berlin - Von Pierer habe bereits zugesagt, meldet die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf die CDU-Spitze. Der 64 Jahre alte Ex-Chef von Siemens   solle einen zehnköpfigen Rat für "Innovation und Wachstum" leiten. 2003 wurde das langjährige CSU-Mitglied mit Jürgen Weber und Klaus Mangold Beauftragter der Bundesregierung für Auslandsinvestitionen mit Schwerpunkt Asien/China und Leiter der Initiative "Invest in Germany".

Bestätigt sich der Bericht der "Bild"-Zeitung, wäre es Merkel gelungen, nach dem Steuerexperten Paul Kirchhof einen zweiten prominenten Seiteneinsteiger für eine von ihr geführte Regierung zu gewinnen. Von Pierer, derzeit Aufsichtsratschef bei Siemens, galt auch als möglicher Kandidat für das Wirtschaftsressort in Merkels sogenanntem Kompetenzteam. daraus wurde aber nichts. Er gilt als einer der einflussreichsten deutschen Wirtschaftsführer mit vielerlei internationalen Verbindungen und pflegt auch ein gutes Verhältnis zu Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD).

Merkel wolle das neue Gremium unmittelbar nach Amtsübernahme ins Leben rufen, heißt es weiter in dem Bericht. Es solle mit hochrangigen Managern und renommierten Wissenschaftlern besetzt sein und Merkel vor allem in Fragen der Außenwirtschaft beraten. Dabei werde es unter anderem um die Vermarktungsmöglichkeiten für deutsche Erfindungen gehen.

Schaulauf schon diese Woche

Der Rat soll enge mit Baden-Württembergs Kultusministerin Annette Schavan, der voraussichtlichen Innovationsministerin, und dem saarländischen Ministerpräsidenten Peter Müller (beide CDU) zusammenarbeiten, der als künftiger Bundesminister für Wirtschaft und Arbeit gilt.

Die Unions-Kanzlerkandidatin wolle morgen demonstrativ mit Pierer, Schavan und Müller die Firma Berlin-Chemie besuchen, schreibt die Zeitung weiter. Das Berliner Unternehmen mit dem Schwerpunkt Pharmaforschung gehört zum weltweit operierenden italienischen Pharmariesen Menarini.

Die "Rheinische Post" berichtete zudem, der stellvertretende Unionsfraktionschef Ronald Pofalla sei von Merkel bei einem Wahlsieg als CDU-Generalsekretär vorgesehen. Der derzeitige Amtsinhaber Volker Kauder, der beim CDU-Wahlparteitag am Wochenende mit einem sehr guten Ergebnis bestätigt worden war, könnte dann Unionsfraktionschef werden. Der parlamentarische Fraktionsgeschäftsführer der Union im Bundestag, Norbert Röttgen, sei in einer neuen unionsgeführten Regierung als Kanzleramtschef im Gespräch.

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